Wahlberichterstattung

Streit um TV-Bilder: ARD und ZDF prüfen rechtliche Schritte gegen Bild

27.9.2021, 15:58 Uhr

Mehr als zehn Millionen Zuschauer haben am Sonntagabend bei ARD und ZDF die "Berliner Runde" der Parteivorsitzenden und Spitzenkandidaten verfolgt. Neben den öffentlich-rechtlichen Sendern berichtete unter anderem auch Bild-TV unter dem Titel "Es geht um Deutschland! Wahl 2021" mit einem eigenen Format. Noch am Wahlabend geriet der Sender allerdings in die Kritik, da offenbar Teile des Programms von ARD und ZDF übernommen wurden.

"Keine Vereinbarung mit der Bild"

In der Bild-TV-Sendung soll unter anderem eine Live-Strecke mit der "Berliner Runde" gezeigt sowie ein Interview mit SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil ausgestrahlt worden sein, berichtet das Portal t-online.

Eine Genehmigung der öffentlich-rechtlichen Sender für die Ausstrahlung habe es nicht gegeben. "Wir haben keine Vereinbarung mit der Bild", erklärte der ARD-Sendersprecher Bernhard Möllmann auf Nachfrage von t-online und weiter: "Die Übernahme ist ohne Absprache mit uns erfolgt." Bei der ARD wird nun beraten, ob rechtlich dagegen vorgegangen wird. "Wir behalten uns vor, das Vorgehen rechtlich zu prüfen", sagte Möllmann dem Portal gegenüber.

Auch vom ZDF gab es keinerlei Genehmigung, so der Sender auf eine Anfrage von t-online. "Ob sich daraus juristische Konsequenzen ergeben, wird geprüft", erklärte Kilian Grau, Sprecher des Mainzer Senders, am Montag. Bild selbst hat sich bislang noch nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert.

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