US-Senatoren fordern "weniger Zigaretten"

Studie zeigt: In Netflix-Serien wird zu viel geraucht

11.4.2022, 09:35 Uhr
Die Serie „The Umbrella Academy“ liegt aufgrund ihrer Raucherszenen ganz vorne.

© Courtesy of Netflix via www.imago-images.de Die Serie „The Umbrella Academy“ liegt aufgrund ihrer Raucherszenen ganz vorne.

"Weniger Zigaretten auf dem Bildschirm!": So fordern drei Senatoren der US-amerikanischen Demokratischen Partei Netflix auf, Bilder von rauchenden Charakteren einzuschränken, um den Konsum dieser schädlichen Produkte durch junge Menschen zu verringern.

Basierend auf einer aktuellen Analyse greifen US-Senatoren Edward J. Markey, Chris Van Hollen und Richard Blumenthal den Streaming-Dienst an. Eine Studie der Truth Initiative, einer amerikanischen Anti-Tabak-Organisation, hat gezeigt, dass in Netflix-Serien die Zahl der Szenen, in denen Rauchen oder sogenanntes Vaping (Dampfen) zu sehen sind, deutlich gestiegen ist. Junge Menschen zwischen 15 bis 24 Jahren seien somit ständig Raucherszenen ausgesetzt, was im schlimmsten Fall einen Nikotin-Konsum fördern könnte.

Von der Serie "Das Damengambit" über "The Umbrella Academy" bis hin zu "Shameless" und "Family Guy": Fast zwei Drittel der meistgesehenen Serien auf Netflix enthalten Raucherszenen. Ein problematisches Ergebnis für die Organisation, die eine Lösung fordert. "Rauchen, oft als glamourös und ausgefallen dargestellt, bleibt allgegenwärtig auf dem Bildschirm, obwohl die Forschung davor warnt, dass die Herausstellung desselben junge Leute beeinflussen kann, mit dem Rauchen oder Vaping anzufangen", erklärt die Truth Initiative.

Bereits 2019 hatte Netflix angekündigt, das Rauchen in den eigenen Produktionen vor allem bei einer jüngeren Zielgruppe drastisch zu reduzieren. Damals schon wurde die beliebte Netflix-Serie "Stranger Things" kritisiert. Der Verein zählte 182 Zigaretten in der 1. Staffel und 262 in der 2. Aufgrund dieser Beobachtungen hatte Netflix beschlossen, Maßnahmen zu ergreifen. Offenbar waren sie nicht ausreichend.

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