Neue Verordnung

Tanktourismus ade: In diesem EU-Land müssen Ausländer jetzt mehr für Sprit zahlen

27.5.2022, 13:03 Uhr
Wer als Ausländer in Ungarn tanken möchte, muss nun deutlich mehr bezahlen als Autofahrerinnen und Autofahrer mit ungarischem Kennzeichen.

© Sven Hoppe, dpa Wer als Ausländer in Ungarn tanken möchte, muss nun deutlich mehr bezahlen als Autofahrerinnen und Autofahrer mit ungarischem Kennzeichen.

Sie sind immer wieder ein Ärgernis an der Tankstelle: Die aktuellen Benzinpreise. In Deutschland zahlen Autofahrerinnen und Autofahrer derzeit häufig mehr als zwei Euro pro Liter, zuletzt zogen die Preise sogar wieder an, was den Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) sogar dazu brachte, Vorwürfe gegen Mineralölkonzerne zu erheben.

Ab 1. Juni greift in Deutschland dann der Tankrabatt - eine Maßnahme, die es in Ungarn in ähnlicher Form schon seit November gibt. Dort wurde ein Literpreis von 480 Forint (1,22 Euro) für Super-Benzin und Diesel festgelegt, von dem Autofahrerinnen und Autofahrer beim Tanken profitieren. Überraschend nahm die Regierung des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban nun aber eine wichtige Änderung vor: Der amtlich festgelegte Preis gilt seit Freitag nur noch für Pkw mit ungarischem Kennzeichen.

Für Ausländer gilt jetzt der Marktpreis - der nach Medienberichten um mehr als 40 Prozent höher liegt. Am Donnerstag kam es demnach vor Tankstellen in Grenznähe zu Österreich und der Slowakei zu langen Schlangen, weil viele Ausländer noch zum deutlich günstigeren amtlichen Preis tanken wollten.

Inwiefern die neue Regelung und die damit einhergehende unterschiedliche Behandlung von Menschen aus Ungarn und Bürgerinnen und Bürgern anderer EU-Länder gegen geltendes EU-Recht verstößt, ist noch nicht abschließend geklärt. Antal Rogan, Orbans Kanzleichef, räumte im ungarischen Fernsehen bereits ein, dass die Verordnung zu Diskussionen mit Brüssel führen könne.

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