Über Sack gefahren? Streufahrzeugfahrer gesteht tödlichen Unfall

6.12.2018, 19:58 Uhr

Er habe gedacht, er sei über einen gelben Sack gefahren, sagte der 58-Jährige am Donnerstag vor dem Landgericht Würzburg. Erst im Laufe des Gerichtsprozesses sei ihm klar geworden, dass er wohl derjenige war, der die Frau überfahren hatte.

Nach Fassung ringend entschuldigte er sich bei den Angehörigen der Toten. "Erich, es tut mir leid", sagte der Angeklagte, während er den Ehemann der Getöteten direkt anschaute. Der nickte zurück.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Mitarbeiter der Gemeinde Erlabrunn vor, bei Streuarbeiten im Januar 2016 mit einem Traktor die Fußgängerin übersehen und überfahren zu haben. Die Frau wurde so schwer verletzt, dass sie an Ort und Stelle starb.

Der Mann war weitergefahren und soll später versucht haben, Spuren zu vertuschen. Vor einem Jahr hatte das Amtsgericht ihn wegen fahrlässiger Tötung und Fahrerflucht zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten ohne Bewährung verurteilt. Dagegen legten sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft Berufung ein. Der Fall wird deshalb seit Ende November erneut verhandelt - diesmal vor dem Landgericht. Mit einem Urteil in dem Fall wird noch vor Weihnachten gerechnet.

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