Um Streit zu vermeiden: Instagram schafft "Stalking-Funktion" ab

9.10.2019, 14:41 Uhr

"Wieso hast du auf diesem Account so viele Bilder gelikt?" – bislang war es möglich, über die "Aktivitäten"-Funktion genau zu sehen, welcher Freund oder welche Freundin bei wem Bilder mit "gefällt mir" versehen hat oder unter welchem Beitrag mit welchen Worten kommentiert wurde. Nicht selten hat das im Zeitalter der Technik für Streit unter Freunden oder innerhalb von Beziehungen geführt. Immer wieder kritisierten Nutzer weltweit, dass diese "Stalking-Funktion" die eigene Privatsphäre stark einschränke – und eben nicht selten Streit provoziere.

Jetzt scheint Instagram die Klagen seiner Nutzer erhört zu haben: Nach und nach verschwindet die "Aktivitäten"-Funktion aus dem Feed – so auch bereits geschehen bei den Privataccounts in unserer Redaktion. In Kürze soll die Funktion auf keinem Account mehr verfügbar sein. Das Unternehmen hat das Wegfallen dieser Funktion bereits offiziell bestätigt. Gegenüber Buzzfeednews.com erklärte Vishal Shaw, Head of Product bei Instagram dazu: "Einfachheit war der Hauptfaktor". Weil Instagram nach und nach auch neue Funktionen erhalten soll – sei es auch eine Art Entschlackung, so der Sprecher weiter. Wohl nur die halbe Wahrheit – wie das Zitat erkennen lässt, könnte eben ein "Nebenfaktor" die Nutzerbeschwerden gewesen sein. So oder so – in Zukunft müssen User keine unangenehmen Gespräche mehr befürchten, weil sie hier oder da ein Bild gelikt haben.

Likes auch auf dem Prüfstand

Verliert Instagram auf Sicht womöglich auch die Like-Funktion? Jein! Zumindest hier und da findet man in Foren immer wieder Gerüchte, dass das Unternehmen zumindest darüber nachdenke, die Anzahl der Likes nicht mehr groß prominent unter ein Bild für alle sichtbar zu machen. Zumindest wohl ein Grund hierfür: Dadurch soll eine der ursprünglichen Funktionen der App wieder gestärkt werden: Das Teilen von schönen Momenten auf Bildern mit Nutzern – ohne den Kampf dabei auszutragen, wer die meisten Likes generiert. Mittlerweile ist das Liken zu einem Millionengeschäft geworden: Auf zahlreichen Websiten können sich Nutzer so viele Likes auf ein Bild kaufen, wie sie nur wollen. 10.000 Likes sind je nach Anbieter bereits für 20 Euro zu haben. Auch dieses Geschäft will die Plattform damit wohl trocken legen. Offiziell hat sich Instagram zu derartigen Überlegungen jedoch bislang noch nicht geäußert.

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