Versteckt zwischen Baumstämmen: Männer auf Lkw nach Bayern geschleust

27.11.2020, 19:09 Uhr

Ein Lkw-Fahrer habe die Gruppe offenbar zufällig am Donnerstag nahe Rosenheim an der A8 auf seiner Ladefläche entdeckt. Bei einer Pause an der Raststätte Samerberg Nord habe er bemerkt, dass sein Sattelzug ruckartig wackelte, wie die Bundespolizei am Freitag mitteilte. Er habe befürchtet, dass die Ladung mit einem Gewicht von rund 24 Tonnen verrutscht sein könnte.

Als er das kontrollieren wollte, sprangen laut Polizei fünf Männer - darunter ein 16-Jähriger - von der Ladefläche. Die Polizei nahm sie wenig später fest. Einen ähnlichen Fall gab es am gleichen Tag in Herzogenaurach: Auch hier waren mehrere Flüchtlinge aus Afghanistan von der Polizei aufgegriffen worden. Sie hatten sich im Laderaum eines Lkw versteckt.

1000 Kilometer zwischen Baumstämmen

Die Männer seien von Afghanistan über Rumänien nach Deutschland geschleust worden. Der Lkw sei am Montag in Rumänien mit den Baumstämmen beladen worden. Der Fahrer trat am Dienstag die über 1000 Kilometer lange Fahrt in Richtung Deutschland an. Der Fahrer habe nichts von der Schleusung gewusst, erklärte die Polizei. Er konnte nach der Befragung weiterfahren.


Herzogenaurach: Minderjährige Flüchtlinge aus Lkw geklettert


Die fünf Männer wurden wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise angezeigt, wie ein Sprecher sagte. Pro Person hätten sie zwischen 5500 und 6600 Euro für die Schleusung bezahlt. Teils zu Fuß und teils mit Pkw seien sie unabhängig voneinander über den Iran, die Türkei, Bulgarien und Serbien bis nach Rumänien gelangt, so die Männer. Die Ermittlungen gegen die Schmuggler laufen.