Wandern im Lockdown - Ist das jetzt überhaupt erlaubt?

13.11.2020, 14:55 Uhr

In ganz Deutschland gelten seit dem 2. November wieder strengere Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus. Auch der Berg- und Wandersport ist von den Einschränkungen nicht gefeit. So betonte Merkel zum Start in den "Lockdown light" in einer Pressekonferenz, dass auf Besuche, größere Reisen und ähnliche Aktivitäten verzichtet werden solle. Individualsportarten im Freien - dazu gehören auch Wandern und Bergsteigen - bleiben aber grundsätzlich anders als Indoor-Sport erlaubt. Gegen Familienwanderungen oder Spaziergänge mit dem Partner oder Haushaltsmitgliedern spricht also nichts.


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Bei der Aufforderung, auf Reisen zu verzichten, handelt es sich nur um ein Gebot und kein Verbot. Ein Bußgeld sei also nur möglich, wenn Personen auch gegen die Kontaktbeschränkungen verstoßen.

Ein Freibrief ist das dennoch nicht. Wie die bayerische Staatsregierung mitteilte, dürfen sämtliche Ausflüge im Freien nur alleine, zu zweit oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands betrieben werden. Eine Gesamtzahl von insgesamt höchstens zehn Personen darf dabei nicht überschritten werden. Andere Sicherheits- und Hygienebestimmungen, wie zum Beispiel das Einhalten eines Mindestabstands von 1,5 Metern, sind auch beim Wandern in der Natur gültig.

"Möglichst zurückhaltend bewegen"

Dieser Forderung schließt sich auch der Deutsche Alpenverein (DAV) an. Eine konkrete Empfehlung wie im Frühjahr, als der DAV auch von Wander- und Bergtouren abriet, gibt es diesmal jedoch nicht. "Wir werden niemandem vom Ausflug in die Berge abraten. Die Leute sollen sich aber bewusst sein, was sie tun und sich möglichst zurückhaltend und im eigenen Umfeld bewegen", betont Thomas Bucher, Pressesprecher des DAV.

Für ihren Proviant müssen Ausflügler aber selbst sorgen. Denn die Hütten haben geschlossen und Übernachtungen sind ausgeschlossen: Einzelne Hütten bieten aber bereits Essen zum Mitnehmen an.

Die Bergbahnen stehen still, einzelne bereiten sich auf den Winter vor. Insofern sind Wanderer auf sich selbst angewiesen, wenn sie in den Bergen unterwegs sind.


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Für Indoor-Sport sieht es dagegen ganz anders aus: Seit diesem Freitag müssen wegen der Corona-Krise so gut wie alle Indoor-Sportstätten in Bayern geschlossen bleiben. Einzig Schul- und Profisport bleiben im November in Innenräumen erlaubt. "Die Staatsregierung zieht damit eine Entscheidung vor, die Bayern bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am kommenden Montag ohnehin vorgeschlagen hätte", sagte Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (CSU) der dpa.


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