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Wie Pakete ein zweites Leben bekommen

10.6.2022, 16:31 Uhr
Wie Pakete ein zweites Leben bekommen

© Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn

In Zeiten zunehmenden Onlinehandels stapeln sich oft die Versandpäckchen zu Hause. Doch wohin mit den leeren Kartons? Es wäre doch schön, wenn diese ein zweites Leben bekämen.

Dafür gibt es mehrere Wege: Wer privat immer mal wieder Pakete versendet, kann die alten Kartons einfach wiederverwenden oder sie zum Basteln nutzen. Wem das nicht ausreicht, dem bieten sich andere Alternativen.

Versandware mehrfach nutzen

Eine Möglichkeit, alte Päckchen erneut auf Reisen zu schicken, hat die App repacket geschaffen. Sie listet Nutzerinnen und Nutzern ein Netzwerk aus Geschäften auf, die gebrauchte Kartons, Versandtaschen und Füllmaterial entgegennehmen, um die Materialien ein weiteres Mal zum Versenden ihrer Ware zu benutzen. Nach repacket-Angaben sei das mit Kartons - je nach Zustand - mindestens zwei Mal möglich.

Je mehr Händler an der Initiative teilnehmen, desto mehr Abgabemöglichkeiten haben Kunden. Bislang seien diese überschaubar, lautet allerdings die Kritik vieler App-Nutzer.

Umweltbewusste Händler nutzen aufbereitete Kartons

Das Unternehmen Sendmepack verlängert die Lebenszeit von Kartonagen ebenfalls. Es kauft gebrauchte Verpackungen von Gewerbetreibenden, bereitet sie auf und verkauft sie anschließend an umweltbewusste Onlinehändler zur Wiederverwendung. Wer also von vornherein beim Kauf sicher sein möchte, dass für seine Bestellung keine neue Versandverpackung genutzt wird, kann mithilfe der App gezielt nach teilnehmenden Händlern suchen.

Aber auch hier ist die Auswahl bislang gering. Derzeit sind bundesweit acht Partner auf der Webseite des Unternehmens gelistet, die Pakete zurück in den Versand-Kreislauf schicken.

Beide Möglichkeiten bieten den Vorteil, dass die Kartons wiederverwendet werden, ohne den Umweg über ein Recyclingverfahren nehmen zu müssen. Zwar ist Papier und damit auch Karton überaus robust in seiner Verwertbarkeit. Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass Papierfasern sich erheblich häufiger als die bisher angenommenen sieben Mal verwerten lassen.

Allerdings eignet sich nicht jedes Papier dazu. 85 Prozent könnten demnach recycelt werden, 15 Prozent blieben Einmalware. Dazu zählen etwa Hygienepapier, Toilettenpapier und Taschentücher.