Zusammenhang mit Impfquote?

Zahlen des RKI: Hier in Deutschland sterben die meisten Menschen an Corona

23.12.2021, 13:07 Uhr
In Sachsen starben Ende November knapp 90 Menschen pro eine Million Einwohner an Corona.

© Hendrik Schmidt, dpa In Sachsen starben Ende November knapp 90 Menschen pro eine Million Einwohner an Corona.

Eine Auswertung der vom Robert-Koch-Institut veröffentlichten Daten zu "Todesfällen nach Sterbedatum" zeigt, wie viele Tote es in den einzelnen Ländern pro eine Million Einwohner und innerhalb einer Kalenderwoche gegeben hat. Da laut einer Begründung des RKI "die Anzahl der verstorbenen COVID-19-Fälle nach einer Sicherheitsfrist von knapp drei Wochen veröffentlicht werden, um die relative Vollständigkeit der Daten zu gewährleisten, dient der Zeitraum vom 22. bis zum 28. November 2021 als Grundlage für die Auswertung. Das Institut merkte noch an, dass dennoch für die letzten dargestellten Wochen mit Nachmeldungen zu rechnen sei.

Knapp 90 Todesfälle in Sachsen

In Sachsen starben nach Focus-Berechnungen im oben genannten Zeitraum pro eine Million Einwohner knapp 90 Personen an Corona. Der Freistaat ist damit im Ländervergleich trauriger Spitzenreiter. Einige weitere Statistiken zeigen nicht nur das Verhältnis der Corona-Toten zu jenen in anderen Bundesländern, sondern auch zur nationalen Ebene auf: Über ein Zehntel der Toten, die im Zusammenhang mit der Pandemie in Deutschland verstorben sind, meldete Sachsen. Am 23. Dezember machte der sächsische Anteil der gemeldeten Corona-Todesfälle an jenen in der gesamten Bundesrepublik fast ein Fünftel aus. Und das, obwohl weniger als fünf Prozent der Einwohner Deutschlands in Sachsen leben.

Doch man braucht nicht den Blick in den Osten zu werfen - auch Bayern liegt in der Rangliste besorgniserregend weit vorne: Nach Thüringen (74,01 Tote pro eine Million Einwohner in der Kalenderwoche 47) liegt der Freistaat mit 40,76 Toten auf Platz drei und damit ebenso wie Sachsen-Anhalt (39,45) und Brandenburg (36,75) über dem Durchschnittswert.

Welchen Einfluss hat die Impfquote?

Die Gründe für diese Verteilung, deren Durchschnitt das Land nahe zu symmetrisch in den gebeutelten Osten und Südosten und in den weniger belasteten Westen und Norden teilt, sind vielschichtig. Natürlich drängt sich die Frage nach einem möglichen Zusammenhang der Todesfälle mit der Impfquote auf - diese kann aber nicht eindeutig beantwortet werden.

Zwar weisen die beiden am härtesten getroffenen Bundesländer, nämlich Sachsen und Thüringen, tatsächlich die geringste (59,8 Prozent) und die drittgeringste (64,7 Prozent) Zweifach-Impfquote auf (Stand: 22. Dezember 2021). Aber es gibt Ausnahmen: Hessen hatte trotz seiner knapp unterdurchschnittlichen Impfquote "nur" durchschnittlich 12,24 Todesfälle pro eine Million Einwohner in der Kalenderwoche 47. Das Saarland musste in diesem Zeitraum trotz seiner hohen Impfquote (76,8 Prozent) indes laut Berechnungen vom Focus über 16 Corona-Tote beklagen.


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Eine andere mögliche mit den Todesfällen in Verbindung stehende Kennzahl ist die Inzidenz. Diese ist aktuell in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen am höchsten. Und, das erscheint logisch, je mehr Erkrankte, desto mehr Tote kann es demzufolge geben.

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