22.000 Euro daran verdient

Zahlreiche Corona-Impfpässe gefälscht: Heilpraktiker aus Bayern vor Gericht

22.5.2023, 20:12 Uhr
Weil er zahlreiche Impfpässe fälschte, muss ein Heilpraktiker aus München sich nun vor Gericht verantworten.

© IMAGO/Felix Schlikis Weil er zahlreiche Impfpässe fälschte, muss ein Heilpraktiker aus München sich nun vor Gericht verantworten.

Ein ehemaliger Heilpraktiker aus Unterhaching bei München soll in der Pandemie zahlreiche falsche Corona-Impfausweise ausgestellt haben. Nun wird dem 71-Jährigen, dessen Zulassung als Heilpraktiker vor vielen Jahren wegen fehlender Zuverlässigkeit widerrufen worden war, ab Dienstag (9.30 Uhr) vor dem Landgericht München I der Prozess gemacht. Auf den von April 2021 an ausgestellten falschen Impfausweisen soll er sich als Arzt eines Instituts für Mineraldiagnostik und Umweltkrankheiten bezeichnet haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann unter anderem Missbrauch von Titeln, Ausübung der Heilkunde ohne Erlaubnis und unbefugtes Ausstellen von Gesundheitszeugnissen vor. Nach Überzeugung der Ermittler hatte er die Ausweise zum Nachweis einer Schutzimpfung gegen das Coronavirus im Auftrag der betreffenden Personen gefertigt und dafür auch Geld bekommen, insgesamt mehr als 22 000 Euro. Zudem soll er bei einem Kind Immunisierungen gegen Masern, Mumps und Röteln im Impfpass eingetragen haben, obwohl er diese nicht durchgeführt hatte.

Auch unerlaubtes Handeltreiben mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln außerhalb einer Apotheke wird ihm angelastet, hatte er der Anklage zufolge doch mit den Medikamenten Kunden versorgt, um Geld zu verdienen. Für das Verfahren hat das Landgericht bis Mitte Juli insgesamt elf Verhandlungstage angesetzt.

Keine Kommentare