Pillenstein trennt sich von der Marke Audi

23.1.2010, 00:00 Uhr
Pillenstein trennt sich von der Marke Audi

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Eine Lösung, mit der sich beide Unternehmen wohl zu fühlen scheinen. Statt – wie ursprünglich geplant – ein neues Audi-Zentrum zu errichten, verkauft Pillenstein dieses Geschäft, teilte das Unternehmen mit. Jetzt wolle sich das Unternehmen verstärkt auf die Marke Volkswagen konzentrieren, wie Geschäftsführer Bernd Pillenstein gestern sagte. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sei vor allem die restriktive Strategie von Audi gewesen, sich langfristig auf einen Vertriebspartner im Ballungsraum zu konzentrieren.

«Die damit verbundenen Auflagen sind gewaltig hoch«, sagen Pillenstein und Wilhelm Graf, Mitinhaber der Feser-Graf-Gruppe, unisono. Statt den Kampf mit dem wesentlich größeren Konkurrenten aufzunehmen, wurde sich Pillenstein mit diesem lieber handelseinig – «zu einem für beide fairen Kaufpreis«, so Pillenstein.

Pillenstein hätte kräftig Gas geben müssen, um den Mitbewerber einzuholen. «Wir haben in den vergangenen zehn Jahren insgesamt eine zweistellige Millionensumme investiert, vorwiegend in die Marke Audi«, so Graf. Das lohne sich jedoch nur, wenn auch «ordentlich Volumen gemacht« werde. Dank Abwrackprämie verkaufte die Feser-Graf-Gruppe, mit Standorten in Nürnberg, Fürth, Lauf, Roth und Schwabach, 2009 eigenen Angaben zufolge rund 37.000 Autos. Im Jahr zuvor waren es etwa 6.000 weniger. Neben Audi setzt Feser-Graf auf die Marken Skoda, Seat, Lamborghini und vor allem auf VW.

Auch Pillenstein will jetzt kräfig in das VW-Geschäft investieren. Dazu soll das Autohaus an der Stadtgrenze ausgebaut, der Kundendienst für die Marken Audi, VW und Skoda vergrößert werden. Der Handel mit Gebrauchtwagen werde auf das Nachbargrundstück ausgelagert, das ursprünglich für das neue Audi-Zentrum gekauft worden war.

Der bisherige Audi-Vertrieb von Pillenstein in der Witschelstraße wird in den kommenden vier Wochen geschlossen. Bernd Pillenstein will die Immobilie künftig für andere Zwecke nutzen. Die bisher 55 Mitarbeiter, davon sieben Azubis, werden alle von der Feser-Graf-Gruppe, die bereits 1100 Menschen beschäftigt, übernommen.

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