14-Jährige wird zur Ikone der palästinensischen Gefangenen

RAMALLAH - Die 14-jährige Malak ist jetzt die jüngste Palästinenserin in einer israelischen Haftanstalt: Ein Militärgericht verurteilte sie wegen angeblichen Steinewerfens zu zwei Monaten Gefängnis.

Laut Anklage soll Malak am Rand einer Straße, die vor allem von israelischen Siedlern genutzt wird, einen Stein aufgehoben haben. Die fünf Soldaten, die sie dabei beobachteten und festnahmen, fühlten sich angeblich auch von dem Messer bedroht, das sie bei ihr fanden. Drei Wochen saß die 14-Jährige in U-Haft, bevor sie vor Gericht gestellt wurde. Dieses verurteilte sie neben der Haftstrafe auch zu umgerechnet 1350 Euro Bußgeld.

Der Fall löste in den Palästinensergebieten und unter Bürgerrechtlern Empörung aus. Dass Kinder im Westjordanland festgenommen werden, ist indes nicht selten, weiß der Bürgerrechtler Ajed Abu Katich: Rund 1000 Minderjährige seien es jedes Jahr, sagte er. Israel erlaubt Militärprozesse schon gegen zwölfjährige Kinder, was laut Unicef einzigartig ist.