AfD scheitert erneut bei Klage gegen Verfassungsschutz

27.1.2021, 20:53 Uhr
Die Afd (rechts im Bild) im Bundestag könnte bald vom Verfassungsschutz beobachtet werden.

© TOBIAS SCHWARZ, AFP Die Afd (rechts im Bild) im Bundestag könnte bald vom Verfassungsschutz beobachtet werden.

Wie soll man mit der Afd umgehen, bis das Bundesamt für Verfassungsschutz (Bfz) über die Einstufung als rechtsextremistischer Verdachtsfall entschieden hat? Die Afd forderte eine Zwischenregelung, die das Verwaltungsgericht Köln am Mittwoch abgelehnte. Das sei nicht nötig entschied das Gericht, weil das Bfz zugesagt habe, sich bis zum Abschluss eines Eilverfahrens nicht öffentlich zu einer möglichen Einstufung zu äußern.


Verdachtsfall: Afd klagt gegen Verfassungschutz.


Auch habe das Amt zugesagt, bis zu einer Entscheidung auf die Beobachtung mit nachrichtendienstlichen Mitteln zu verzichten. Außerdem wird der Verfassungsschutz bis zum Abschluss des Verfahrens darauf verzichten, öffentlich bekanntzugeben, ob es die AfD als Verdachtsfall oder gesichert rechtsextremistische Bestrebung einstuft.

Laut Gericht bestehe grundsätzlich ein erhebliches öffentliches Interesse an einer Beobachtung nach einer Einstufung als Verdachtsfall. Denn es gehe um den Schutz der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, die von den Verfassungsschutzbehörden zu verteidigen sei, heißt es in der Begründung des Verwaltungsgerichts Köln.

Bereits am Dienstag hatte die AfD im gleichen Eilverfahren einen Rückschlag hinnehmen müssen. Das Verwaltungsgericht Köln lehnte ebenfalls den Erlass einer Zwischenregelung ab. Die AfD hatte beantragt, dass das Gericht dem Bundesamt verbieten sollte bekanntzugeben, dass der sogenannte "Flügel" der AfD bis zu seiner Auflösung etwa 7000 Mitglieder gehabt habe und seine Mitgliederzahl auch weiterhin 7000 betrage. Der Verfassungsschutz hatte den Flügel als extremistisch eingestuft.

Bei der Einschätzung der Gesamtpartei spielt die Frage, wie groß der Einfluss des formal inzwischen aufgelösten "Flügels" um den Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke ist, eine wichtige Rolle. Diese Strömung hatte der Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistische Bestrebung eingestuft.