Angebot an Laschet: Merz will Wirtschaftsminister werden

16.1.2021, 18:44 Uhr
Nach seiner Niederlage im Rennen um den CDU-Parteivorsitz bot Merz an, Bundeswirtschaftsministerium zu übernehmen.

© ODD ANDERSEN, AFP Nach seiner Niederlage im Rennen um den CDU-Parteivorsitz bot Merz an, Bundeswirtschaftsministerium zu übernehmen.

Der neue CDU-Chef Armin Laschet hat dem Vorstoß von Friedrich Merz, Wirtschaftsminister im Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu werden, eine Absage erteilt. "Kabinettsumbildung war kein Thema", sagte Laschet am Samstag bei der Aufzeichnung der ARD-Sendung "Farbe bekennen".

Merz hatte nach seiner Niederlage bei der Wahl des CDU-Vorsitzenden auf Twitter geschrieben, er habe Laschet angeboten, in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Wirtschaftsministerium zu übernehmen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnte dies ab: "Die Bundeskanzlerin plant keine Regierungsumbildung", sagte ein Regierungssprecher.

Laschet sagte, er hätte sich gewünscht, dass Merz ins CDU-Präsidium gehe, dieser habe sich aber anders entschieden. "Jeder weiß, wie ich ihn schätze", sagte Laschet. "Wir werden in den nächsten Wochen sprechen, in welcher Weise auch alle die, die ihn unterstützt haben, sich wiederfinden in der Partei, und welche Rolle er dann einnimmt."

Merz war Laschet im Kampf um den CDU-Vorsitz am Vormittag in einer Stichwahl knapp unterlegen. Auf Laschet entfielen bei dem digitalen Parteitag 521 der abgegebenen 991 Delegiertenstimmen, auf Merz 466.

Für Merz als neuen Parteichef hatte sich etwa der CDU-Wirtschaftsflügel stark gemacht. Merz war früher Unionsfraktionschef. 2002 verdrängte ihn die spätere Kanzlerin Angela Merkel vom Amt des Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, das er zwei Jahre vorher von Wolfgang Schäuble übernommen hatte.

Bei der Bundestagswahl 2009 kandidierte Merz nicht mehr, kümmerte sich stattdessen um seine Anwaltskanzlei und ging in die Wirtschaft, etwa zum amerikanischen Vermögensverwalter Blackrock, wo er Aufsichtsratschef für Deutschland wurde.


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