Arbeitgeber blieben hart: IG Metall plant neue Streiks

15.1.2018, 16:43 Uhr
Mit Warnstreiks machte die IG Metall vergangene Woche noch einmal Druck auf die Arbeitgeber.

© Patrick Seeger/dpa Mit Warnstreiks machte die IG Metall vergangene Woche noch einmal Druck auf die Arbeitgeber.

Die IG Metall, die vergangene Woche mit Warnstreiks auch in der Region Druck auf die Arbeitgeber machte, fordert sechs Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber bieten bisher zwei Prozent und eine Einmalzahlung. Knackpunkt der Verhandlungen ist aber etwas anderes: Die Gewerkschaft will, dass die Beschäftigten ihre Wochenarbeitszeit für bis zu zwei Jahre auf 28 Stunden reduzieren können, um etwa mehr Zeit für Kindererziehung zu haben.

Besonders pikant ist die Forderung nach einem teilweisen Entgeltausgleich: Für Arbeitnehmer mit pflegebedürftigen Angehörigen oder Kindern unter 14 Jahren soll es bei einer Arbeitszeitverkürzung einen Zuschuss von 200 Euro pro Monat geben. Die Arbeitgeber argumentieren, dass dies dazu führe, dass Mitarbeiter, die etwa keine Angehörigen pflegen, diesen Zuschuss nicht bekämen und somit schlechtergestellt seien.

"Das ist rechtswidrig, da werden wir uns nicht bewegen", sagte Angelique Renkhoff-Mücke, die Verhandlungsführerin der Arbeitgeber, bereits vor Beginn der Tarifverhandlung in Nürnberg. Sie verwies auf ein entsprechendes juristisches Gutachten. Über den Entgeltzuschuss wollen die Arbeitgeber deshalb nicht verhandeln. "Wir können keinen Tarifvertrag abschließen, der rechtswidrig ist."

Jürgen Wechsler, Chef der IG Metall Bayern, sieht darin eine "Blockade" der Arbeitgeber. "Erst wenn die aufgelöst ist, können wir über Kompromisse reden." Das juristische Gutachten der Arbeitgeber nannte er eine "Nebelkerze": "Wenn man nicht mehr weiter weiß, bedient man sich solcher Gutachten."

Beide Tarifpartner blieben bei ihrer harten Haltung - die Verhandlung in Nürnberg wurde ergebnislos vertagt. Die nächsten Gespräche sollen am 25. Januar stattfinden. IG-Metall-Bezirksleiter Wechsler will bis dahin den Druck erhöhen. Er kündigte an, ab dem morgigen Dienstag werde eine "zweite, noch stärkere und noch längere Warnstreikwelle über Bayern rollen".

Einen Kommentar zur Tarifrunde finden Sie hier.

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