Arbeitsmarkt: Herbstaufschwung fällt in der Region aus

30.10.2019, 11:48 Uhr
Auf die Suche nach einer neuen Stelle müssen sich derzeit vor allem Zeitarbeiter machen, unter ihnen viele Migranten.

© Martin Schutt/Archiv (dpa) Auf die Suche nach einer neuen Stelle müssen sich derzeit vor allem Zeitarbeiter machen, unter ihnen viele Migranten.

Der Herbstaufschwung fällt heuer aus. Normalerweise sind die Monate nach den Sommerferien und vor dem Winter die beste Zeit am Arbeitsmarkt, dann sinken die Arbeitslosenzahlen üblicherweise kräftig. Nicht so in diesem Oktober: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland sank im Vergleich zum September kaum noch. Bundesweit sind derzeit 2,204 Millionen Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,8 Prozent.

In Bayern sind es nur 2,7 Prozent, weshalb Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit, dem süddeutschen Raum "praktisch Vollbeschäftigung" attestiert. Und das, obwohl die dort besonders stark vertretene Automobilbranche - die großen Autobauer in München und Ingolstadt oder die Zulieferbetriebe in Franken - in einer strukturellen Krise steckt. Die Stellenstreichungen machen sich auch in den Arbeitslosenzahlen bemerkbar: In Bayern sind derzeit 200.500 Menschen arbeitslos, 4700 mehr als vor einem Jahr.

Bei den Arbeitslosenquoten für die Region macht sich ein Anstieg in Oberfranken und der Oberpfalz bemerkbar:

Mittelfranken: 3,3 Prozent (Vorjahr 3,3)

Oberfranken: 3,1 Prozent (Vorjahr 3,0)

Oberpfalz: 2,4 Prozent (Vorjahr 2,3)

Gestiegen ist die Quote auch in Fürth (4,7 Prozent), in Nürnberg (5,0) und Erlangen (3,4) ging sie leicht zurück.

Am härtesten trifft der Abschwung derzeit Zeitarbeiter: Von ihnen trennen sich die Industriebetriebe als erstes, wenn es nicht mehr läuft. "Vor allem Menschen in Helfertätigkeiten sind zur Zeit die Leidtragenden, viele mit Migrationshintergrund und ausländischer Nationalität", sagt Scheele. Eine längerfristige Krise am Arbeitsmarkt sieht er allerdings nicht. Die Bundesagentur gehe von einer nur vorübergehenden Eintrübung aus.

An den offiziellen Arbeitslosenzahlen gibt es immer wieder Kritik. Tatsächlich geben sie nur einen Teil der Realität wieder, wie Sie hier nachlesen können.

 

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