Auch in Bayern: Bundesregierung gibt Hunderte Millionen für US-Truppen aus

21.8.2019, 07:24 Uhr
Zahlreiche US-Truppen sind unter anderem auch in Bayern stationiert.

© Nicolas Armer/dpa Zahlreiche US-Truppen sind unter anderem auch in Bayern stationiert.

Hinzu kommt eine Beteiligung an den Baukosten der US-Streitkräfte. Die 480 Millionen Euro, die der Bund von 2012 bis 2019 für alle militärischen Baumaßnahmen von Nato-Partnern in Deutschland verplant hat, entfallen "fast ausschließlich" auf die USA. Das geht aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Brigitte Freihold hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Danach haben die USA derzeit rund 35.700 Soldaten in vier Bundesländern stationiert – mehr als die Hälfte davon (18.459) in Rheinland-Pfalz, 11.689 in Bayern, 3036 in Baden-Württemberg und 2471 in Hessen.

Laut US-Botschaft werden zusätzlich 17.000 amerikanische und 12.000 deutsche Zivilisten von den US-Streitkräften beschäftigt. Die USA wollen etwa 1000 Soldaten zusätzlich nach Polen schicken und erwägen, sie von Deutschland dorthin zu verlegen. Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hatte die Überlegungen jüngst mit mangelnden Militärausgaben Deutschlands in Verbindung gebracht. "Es ist wirklich beleidigend zu erwarten, dass der US-Steuerzahler weiter mehr als 50.000 Amerikaner in Deutschland bezahlt, aber die Deutschen ihren Handelsüberschuss für heimische Zwecke verwenden", sagte er. Wie viel die US-Truppenstationierung in Deutschland kostet, konnte bisher weder die US-Botschaft noch die Kommandozentrale für die US-Streitkräfte in Europa EUCOM auf dpa-Anfrage beantworten.

Die Linken-Abgeordnete Freihold kritisierte die finanzielle Unterstützung für die US-Streitkräfte scharf. "Deutschland ist eine zentrale Drehscheibe der weltweiten US-Kriegsführung", sagte sie. "Deren Subventionierung durch den deutschen Steuerzahler muss endlich beendet werden."

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