Bayern und Baden-Württemberg starten eigenes Batteriezentrum

23.7.2019, 16:37 Uhr
Für die Batterieforschung in Bayern und Baden-Württemberg fordern Söder und Kretschmann 200 Millionen Euro.

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa Für die Batterieforschung in Bayern und Baden-Württemberg fordern Söder und Kretschmann 200 Millionen Euro.

Man fordere für jedes der beiden Länder mindestens 100 Millionen Euro vom Bund, um diese Forschung voranzubringen, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer gemeinsamen Sitzung beider Kabinette in Meersburg am Bodensee. Beide Länder wollen dafür aber auch eigenes Geld in die Hand nehmen.

Söder kritisierte, die Entscheidung für Münster sei nach wie vor nicht nachvollziehbar. Das sei mehr als ein "Standort-Ärgernis", sondern existenziell: Denn anders als in Münster sei in Bayern und Baden-Württemberg industrienahe Batterieforschung möglich.

"Starker neuer Aufschlag"

Der CSU-Vorsitzende warnte, wenn es bei der singulären Entscheidung für Münster bleibe sollte, werde Deutschland in der Batterieforschung nicht das Tempo eingehen können, das international nötig sei. "Das ist sozusagen ein Wettbewerbsnachteil fürs gesamte Land, selbst wenn es für Münster schön sein sollte", warnte Söder. Deswegen brauche es an der Stelle einen "starken neuen Aufschlag" des Bundes.

Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) sagte, man wolle sich der Zusammenarbeit mit Münster nicht verweigern. Es gehe aber darum, dass die beiden Südländer als Automobilstandorte das industrielle Umfeld für die Anwendung der Batterieforschung hätten. Insofern sei dies eine "andere Liga".

Söder verlangte vom Bund am Dienstag vollständige Transparenz darüber, wie die Entscheidung für Münster zustande gekommen sei. "Es geht um eine halbe Milliarde Euro - das ist sehr viel Geld." Münster sei eine großartige Stadt, habe aber keinen Bezug zur Automobilität.

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