Bedford-Strohm: Heilige Drei Könige gehören zu Weihnachten

11.10.2020, 14:45 Uhr
Die evangelische Münstergemeinde in Ulm wird die Heiligen Drei Könige, darunter der Melchior mit schwarzer Hautfarbe, aus ihrer Weihnachtskrippe entfernen.

© Sebastian Gollnow, dpa Die evangelische Münstergemeinde in Ulm wird die Heiligen Drei Könige, darunter der Melchior mit schwarzer Hautfarbe, aus ihrer Weihnachtskrippe entfernen.

Die Heiligen Drei Könige seien "Teil der Faszination der Weihnachtsgeschichte". "Für mich ist entscheidend, ob mit der Darstellung unterschiedlicher Hautfarben implizit oder explizit unterschiedliche Wertigkeiten zugeschrieben werden", sagte der bayerische Landesbischof der Deutschen Presse-Agentur. Vergangene Woche hatte eine evangelische Kirchengemeinde in Ulm entschieden, die Heiligen Drei Könige aus der Weihnachtskrippe zu verbannen, weil die Darstellung des schwarzen Melchior rassistisch sei.

Bedford-Strohm sagte dazu: "Bei den Heiligen Drei Königen geht es um hochstehende Persönlichkeiten, die zusammen mit den armen Hirten zur Krippe kommen. Unterschiedliche Wertigkeiten werden hier gerade nicht zugeschrieben.


Kommentar: Was will uns Melchior sagen?


Im Gegenteil: Teil der Faszination der Weihnachtsgeschichte ist, dass Reiche und Arme gleichermaßen vor dem Kind in der Krippe niederknien, seine Liebe spüren und Hoffnung für die Welt gewinnen. Von dieser Liebe und Hoffnung brauchen wir viel mehr in der Welt."

Keine Schminke für Sternsinger

Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" empfiehlt derweil, Kinder, die am Dreikönigstag von Haus zu Haus gehen und Spenden sammeln, nicht schwarz zu schminken. Der alte Brauch habe zwar nichts mit rassistischem "Blackfacing" zu tun. "Gleichwohl geht die Gleichsetzung von Hautfarbe und Herkunft heute nicht mehr auf", heißt es auf der Homepage des Werks. "Wir glauben, dass der ursprüngliche Sinn der Tradition besser deutlich wird, wenn Kinder als Sternsinger so gehen, wie sie eben sind: vielfältig in ihrem Aussehen."