Beleidigung, Bedrohung: Attila Hildmann im Visier der Ermittler

23.2.2021, 14:17 Uhr
 Vegan-Koch Attila Hildmann spricht vor der russischen Botschaft in Unter den Linden bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen.

© Kay Nietfeld, dpa  Vegan-Koch Attila Hildmann spricht vor der russischen Botschaft in Unter den Linden bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen.

"Das sind intensive, umfangreiche und zeitaufwendige Ermittlungen", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. "Die Auswertung der Beweismittel dauert an."

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuvor berichtet, dass die Beweiserhebung nur schleppend vorankäme. Eine der Festplatten soll demnach so stark beschädigt sein, dass die Daten nicht ausgelesen werden könnten, eine weitere sei offenbar durch ein Passwort so geschützt, dass Ermittler sie nicht öffnen könnten.

Vom Veganer zum Verschwörer

Hildmann, der früher als veganer Kochbuchautor bekannt war, nennt sich selbst "ultrarechts" und einen Verschwörungsprediger.

Die brandenburgische Polizei hatte bei einer Durchsuchung der Wohnung Hildmanns Beweismittel zunächst präventiv sichergestellt. Im Dezember war dann per richterlichem Beschluss in Berlin erwirkt worden, dass die Staatsanwaltschaft mehrere Laptops, Handys, Speicherkarten und USB-Sticks auswerten kann. "Seit Ende Dezember wird ausgewertet", so der Sprecherin.


Attila Hildmann: Der Koch und die Weltverschwörung


Die Ermittlungen wurden in Berlin gebündelt. Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) hatte dies mit einer effektiven Strafverfolgung begründet. Mehrere Ermittlungsverfahren aus Brandenburg waren demnach an die Behörde in der Hauptstadt übergeben worden.

Hildmann war wiederholt bei Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen aufgetreten. Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft soll aufgeklärt werden, ob und in welchem Umfang der 39-Jährige durch seine Äußerungen die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten und sich strafbar gemacht haben könnte.