Berichte: Corona-Impfungen in Arztpraxen spätestens ab April beschlossen

3.3.2021, 18:38 Uhr

Bund und Länder wollen die stockende Impfkampagne beschleunigen. Spätestens ab Anfang April soll demnach auch in Arztpraxen geimpft werden, das geht aus mehreren Quellen der Beratungen von Bund und Ländern hervor. So sollen die Kapazitäten erhöht und das Impftempo in Deutschland deutlich gesteigert werden.

In der Gesundheitsministerkonferenz soll ein Konzept entwickelt werden, um die Arztpraxen in den Kampf gegen das Coronavirus einzubinden. Darauf einigten sich nach Informationen des Spiegel Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder bei ihrer Videokonferenz.

Das Personal an Schulen und Kindertagesstätten soll ab sofort in den Impfzentren geimpft werden. Weil infolgedessen nicht genug Vakzine zur Verfügung stehen dürften, könnten Ärzte nicht schon jetzt hinzugezogen werden.

Wie das Online-Portal Bild berichtet, soll die bisher verbindliche Impfreihenfolge bereits ab nächster Woche nur noch eine Empfehlung sein. Sollte diese Änderung umgesetzt werden, könnten die Länder individuell und flexibler über die Impfreihenfolge entscheiden.

Prioritätenliste soll aufgeweicht werden

Ein Vorschlag zur Beschleunigung der Impfungen sei bereits zuvor von Jens Spahn gekommen, so bild.de: Für die Impfungen in Arztpraxen soll die Prioritätenliste nur noch als Grundlage dienen und die Impfreihenfolge zumindest dort aufgeweicht werden, während in Impfzentren die bisherigen Gruppen bevorzugt geimpft werden.

Weiter heißt es in dem Bericht, man wolle die Zeiträume zwischen der ersten und zweiten Impfung möglich ganz ausreizen, damit mehr Menschen früher eine erste Dosis erhalten können.

Ein endgültiger Beschluss über die künftigen Maßnahmen stand aber noch aus. Bisher wird vor allem in extra aufgebauten Testzentren geimpft, weil die Impfstoffe besonders gelagert werden müssen. Das wird demnächst aber nicht mehr immer nötig sein.

Zudem soll der Corona-Impfstoff von Astrazeneca voraussichtlich demnächst für alle Altersgruppen freigegeben werden. Bislang ist das Mittel nur für 18- bis 64-Jährige zugelassen, da für Ältere Studiendaten fehlten. Die Ständige Impfkommission (Stiko) wolle das aufgrund neuer Daten jedoch bald ändern, hieß es.

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