Pandemie

Beschlossene Sache: Österreich schafft Corona-Impfpflicht wieder ab

Stefan Besner

Online-Redaktion

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23.6.2022, 15:39 Uhr
Nicht einmal ein halbes Jahr hielt sich die Impfpflicht in Österreich. (Imagebild)

© Sven Hoppe/dpa Nicht einmal ein halbes Jahr hielt sich die Impfpflicht in Österreich. (Imagebild)

Ende 2021 wurde die allgemeine COVID-19-Impfpflicht für alle ab 18 Jahren in Österreich beschlossen, seit 15. Februar 2022 war sie in Kraft. Ausnahmen galten für Genesene, Schwangere sowie alle, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen durften. Wer sich verweigerte, dem drohten saftige Geldstrafen von bis zu 3600 Euro. Österreich nahm damit eine Vorreiterrolle in Europa ein. In anderen Ländern gab es nur altersspezifische Vorschriften.

Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück

Nicht einmal zwei Monate nach ihrer Einführung wurde die umstrittene Regelung dann schon im März wieder ausgesetzt. Die geltende Corona-Impfpflicht für alle ab 18 Jahren sei angesichts der vorherrschenden Omikron-Variante nicht verhältnismäßig, so Verfassungsministerin Karoline Edtstadler damals und führte weiter aus: "Genau wie das Virus sehr beweglich ist, müssen wir flexibel und anpassungsfähig sein."

Auf Aussetzung folgt Absetzung

Nun wurde die allgemeine COVID-19-Impfpflicht in Österreich nach einer Lebensdauer von nicht einmal einem halben Jahr, in dem sie keine zwei Monate tatsächlich in Kraft war, wieder eingemottet. Das teilte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Donnerstag in Wien mit. Der Grund: "Die Impfpflicht bringt niemanden zum Impfen.", so Rauch.

Aktuell liegt die 7-Tage Inzidenz in Österreich bei knapp 570 auf 100.000 Einwohner. 61,3% der Bevölkerung sind vollständig geimpft.

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