Besuch im Irak: Der Papst baut Brücken zu den Muslimen

8.3.2021, 18:42 Uhr
Predigt in Karakosch: Im Nordirak prangerte Papst Franziskus die Gewalt des islamistischen Terrors an.

© Vatican Media, epd Predigt in Karakosch: Im Nordirak prangerte Papst Franziskus die Gewalt des islamistischen Terrors an.

Ninive. Ur. Das Zweistromland mit Euphrat und Tigris. Namen, die paradiesisch klingen. Diese Region, Abrahams Heimat, ist das Ursprungsgebiet aller drei monotheistischen, deshalb auch abrahamitisch genannten Weltreligionen: Judentum, Christentum und Islam.

Der heutige Irak war aber lange nicht der Himmel, sondern im Gegenteil die Hölle auf Erden. Dort tötete oder vertrieb der selbst ernannte Islamische Staat bis vor wenigen Jahren Christen, bombte Dörfer und Kirchen zu Schutt und Asche. Und islamistischer Terror ist nach wie vor aktiv.

Das war (und ist) Terror im Namen einer (missbrauchten) Religion. Dass aber keine Religion zur Begründung solcher Verbrechen taugen kann: Das war ein ganz wichtiges Signal des Besuchs von Papst Franziskus im Irak.

Historisches Treffen mit dem obersten Schiiten

Historisch kann schon jetzt sein Treffen mit dem bedeutendsten Vertreter der Schiiten bezeichnet werden, Ajatollah al-Sistani, der den Christen gleiche Rechte zusprach. Diese Worte haben Gewicht.

Und: Es zeichnet sich nach der ebenfalls historischen Begegnung des Papstes mit obersten Vertretern der Sunniten im Jahr 2019 und dem jetzigen Treffen ein winziger Hoffnungsschimmerab - eine vorsichtige Annäherung zwischen diesen sich aufs Blut bekriegenden Strömungen des Islam.

Diese Region braucht dringend Hoffnung

Nichts braucht diese Region mehr als Hoffnung. Der Papst tat bei seiner nicht nur wegen Corona heiklen Mission couragiert, was im Wort Pontifex steckt: Brücken bauen. Nun müssen sie begangen werden.

Verwandte Themen


6 Kommentare