Bonuszahlungen: Was ist uns die Pflege wert?

12.5.2020, 12:48 Uhr

Es ist eine anspruchsvolle, mitunter sehr belastende Aufgabe: die Pflege - ganz egal ob sie zu Hause, im Heim oder im Krankenhaus ausgeübt wird. Wer hier tätig ist, ist rund um die Uhr gefordert. Einen regelmäßigen Feierabend gibt es nicht. Dafür umso mehr Verantwortung.


Pflegekräfte: Querelen um den Corona-Bonus


Die Gesellschaft tut gut daran, dieser Branche und allen, die in ihr arbeiten, mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Denn schließlich will jeder, der krank oder alt ist, bestmöglich versorgt werden. Das aber ist nicht zum Nulltarif zu haben. Vielmehr braucht es dazu qualifizierte, motivierte und angemessen bezahlte Kräfte. Das ist nicht erst seit der Coronakrise so. Die Pandemie hat die Bedeutung der Pflegeberufe lediglich ins Bewusstsein vieler katapultiert - zurecht.

Dass die Beschäftigten der Branche in dieser besonders fordernden Zeit einen Bonus bekommen, ist eine schöne Geste. Die reicht aber nicht. Vielmehr ist es an der Zeit, grundsätzlich über die Tätigkeiten in unserer Gesellschaft nachzudenken und darüber, was sie uns jeweils wert sind. Schnell dürfte bei diesem Gedankenexperiment herauskommen, dass Pflegekräfte unterbezahlt sind.


Essensbonus für Pflegekräfte: Umsetzung führt zu Ärger


Das ist der Punkt, an dem angesetzt werden muss - trotz des notwendigen Blicks auf die immer begrenzten finanziellen Mittel. Wer wie viel in unserer Gesellschaft verdient, das ist nicht in Stein gemeißelt. Das kann verändert werden. Sicher nicht von heute auf morgen. Aber man muss damit anfangen - ernsthaft und über einmalige Bonuszahlungen hinausgehend.

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