"Candy Crush" bei Corona-Gipfel: Ramelow erntet Kritik nach Clubhouse-Auftritt

Erfurt - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) gerät wegen seiner Äußerungen über Smartphone-Spiele bei den Bund/Länder-Beratungen stärker in die Kritik. Thüringens CDU-Chef Christian Hirte warf ihm Respektlosigkeit und Verantwortungslosigkeit vor.

"Entweder ist es Ausdruck von Arroganz der Macht oder Amtsmüdigkeit", schrieb Hirte bei Twitter. Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie gehe es um Leben und Tod sowie um Existenzen und die Zukunft einer Schülergeneration. "Wer sein Amt als Ministerpräsident so versteht, verspielt das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger."

Entweder ist es Ausdruck von Arroganz der Macht oder Amtsmüdigkeit. In jedem Fall ist es respekt- und verantwortungslos! (2/2) #Merkelchen #CandyCrush #Corona

— Christian Hirte (@ChristianHirte) January 24, 2021

Die Thüringer FDP-Fraktion bezeichnete Ramelows Agieren durch die Corona-Pandemie als chaotisch. "Ramelow verbringt in den entscheidenden Beratungen seine Zeit lieber mit Daddeln", erklärte der Parlamentensgeschäftsführer Robert-Martin Montag.

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Clubhouse-Hype: Weshalb elitäre Exklusivität der Gesellschaft schadet

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Der Linke-Politiker Ramelow hatte in einem Talkformat der noch relativ neuen App Clubhouse erzählt, dass er bei den stundenlangen und immer wieder auch mal unterbrochenen Treffen der Landesregierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) das Smartphone-Spiel Candy Crush spielt. Auch soll er die Kanzlerin dort als "Merkelchen" bezeichnet haben.

Panorama

25.3.2020, 11:54 Uhr

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Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur monierte er, es seien Versatzstücke aus der Talkrunde später aus dem Kontext gerissen worden. Zu seinem Sitzungsspiel sagte er: "Die einen spielen Sudoku, die anderen spielen auf ihren Handys Schach oder Scrabble, und ich spiele Candy Crush." Das sei für ihn eine Methode zu entspannen. Dies sei kein Aufreger und auch kein Geheimnis.

Nach der Kritik über seinen Clubhouse-Auftritt will Ramelow künftig vorsichtiger mit dem Audio-Portal umgehen. "Ab sofort, wenn ich jetzt dieses Format anmache, merke ich, im Hinterkopf habe ich jetzt die Lernkurve von vorgestern und gestern", sagte der Linke-Politiker am Sonntag bei einem erneuten Auftritt bei Clubhouse. Die Analyse eines Mediendienstes, dass der Feind stets mithöre, habe er nun hinsichtlich der App verinnerlicht.