Corona-Krise: Noch müssen wir abwarten und zusammenhalten

27.3.2020, 07:56 Uhr

Noch nicht mal eine Woche gelten die strengen Ausgangsbeschränkungen. Und jetzt schon sagen viele, man müsse aber ans Ende denken. Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger geht soweit, schon zu terminieren, wann Schluss sein muss mit den Sanktionen: nach Ostern.

Leider spricht die Corona-Lage eine andere Sprache: Die Zahlen steigen – nicht mehr so stark wie vor einer Woche, das lässt etwas hoffen. Aber nicht weit weg von uns eskaliert die Situation: ; Ältere werden auf- und dem Tode preisgegeben.



Im Vergleich dazu, sagt Gesundheitsminister Spahn, erleben wir die "Ruhe vor dem Sturm". Es ist also deutlich zu früh, jetzt Termine für ein Zurückfahren des Shutdown zu nennen. Unser Land muss, wie fast alle Nationen der Welt, den Stillstand noch eine Weile aushalten – sonst würden wir ein Experiment beenden, bevor wir uns richtig darauf eingelassen haben.

Mindestens bis nach Ostern müssen wir warten, bis auch dann nur vorläufig überprüfbar ist, was das Runterfahren gebracht hat. Frühestens dann kann die Politik mit den sie beratenden Virologen erörtern, wie es weitergehen kann. Die sind übrigens auch nicht einig, was das betrifft.


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Einige raten zu einer Praxis, wie sie nun auch Spahn andeutet – eine radikal veränderte Strategie: Man müsse dann die Risikogruppen – also vor allem Ältere und durch Vorerkrankungen Belastete – isolieren, um sie zu schützen; der Rest könne Schritt für Schritt zurückkehren in ein sich normalisierendes Leben. Wünschenswert wäre das. Denn mögen manche auch träumen vom Reiz der Ruhe und den Chancen der Auszeit: Je länger die aber dauert, desto verheerender sind die Auswirkungen. Und die bieten eher Anlass für Albträume.

Die wirtschaftlichen Folgen sind Tag für Tag ablesbarer. Der Nürnberger Flughafen schließt vorerst ganz. Millionen von Menschen fürchten um Arbeitsplätze und Zukunft. Bund und Länder schnürten riesige Rettungspakete, die dafür sorgen können, sehr viel aufzufangen. Damit lassen sich viele Wochen überbrücken. Kaum aber viele Monate.

Was hat schlimmere Folgen?

Auch gesellschaftlich drohte eine gewaltige Zerreißprobe, sollte der Ausnahmezustand sehr lange dauern. Und manche stellen diese bange Frage: Sind dann die Folgen durch den Kollaps der Wirtschaft samt seiner die Radikalisierung fördernden Auswirkungen auf die Gesellschaft schlimmer als die des Virus?

Wir wissen es nicht. Aber erst einmal brauchen wir jene Geduld und Gelassenheit, die viele Bürger im Gegensatz zu manchen Politikern (noch) zeigen. Zu Recht mahnt Bundespräsident Steinmeier zu Mitmenschlichkeit. Es gilt: Abstand halten und dadurch zusammenhalten. Nur so kann das Experiment gelingen, kann Hoffnung wachsen.


Was soll ich tun, wenn ich selbst den Verdacht habe, an dem Virus erkrankt zu sein? Hier haben wir häufig gestellte Fragen zum Coronavirus zusammengestellt. Bayern hat wegen des Coronavirus den Katastrophenfall ausgerufen - das hat weitreichende Konsequenzen. Unter anderem fallen viele aus oder werden verschoben.

Außerdem gelten bei . Sollte man beim Einkaufen überhaupt noch mit Scheinen und Münzen zahlen? Ein Experte klärt auf, ob Corona auch über Geld übertragen werden kann.

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