Gesundheitsminister bei Anne Will

"Das war im Nachhinein falsch": Spahn gesteht Fehler in der Corona-Politik ein

29.11.2021, 14:54 Uhr
Jens Spahn zu Gast bei Anne Will im Ersten Deutschen Fernsehen. Thema der Politiktalk-Runde am Sonntagabend in der ARD: "Die Corona-Notlage - Kann Deutschland die vierte Welle noch brechen?"

© Jürgen Heinrich via www.imago-images.de, imago images/Jürgen Heinrich Jens Spahn zu Gast bei Anne Will im Ersten Deutschen Fernsehen. Thema der Politiktalk-Runde am Sonntagabend in der ARD: "Die Corona-Notlage - Kann Deutschland die vierte Welle noch brechen?"

Jens Spahn war am Sonntagabend in der Talkshow bei Anne Will zu Gast. Es ging wenig überraschend um das vorherrschende Thema Corona. Der Noch-Gesundheitsminister gab sich in der ARD-Sendung auch selbstkritisch und räumte Versäumnisse ein. "Ich will zwei konkrete Beispiele nennen, wo ich auch im Nachhinein sage, da hätte ich klarer sein müssen." Das eine sei die frühere Aufnahme der 2G-Option in den Corona-Maßnahmenkatalog. Im Wahlkampf im August wollten "einige" den Ungeimpften nicht dieses Signal senden, so Spahn und "das war im Nachhinein falsch, wir hätten 2G schon da diskutieren und in die Beschlüsse bringen müssen und ich hätte da auch mehr insistieren müssen."

Spahn: "Das Virus verzeiht keine Halbherzigkeit"

Ein zweites Versäumnis sei ihm beim Thema Boostern unterlaufen. "Wir haben Anfang September einen Beschluss gemeinsam zwischen Bund und Ländern gehabt, allen über 60-Jährigen eine Auffrischimpfung anzubieten." Man habe schon damals diskutiert, die Impfzentren auch dafür zu nutzen. Im Nachhinein hätte er "mehr und nachdrücklicher" auf die Umsetzung drängen sollen, reflektierte der CDU-Politiker.

Spahn erneuerte in der ARD-Sendung zudem seine Forderungen nach umfassenden 2G-Regeln im ganzen Land und nach einer umgehenden Ministerpräsidentenkonferenz. "Das Virus verzeiht keine Halbherzigkeit", mahnte der CDU-Politiker. Geplant ist eine weitere MPK erst am 9. Dezember, eine frühere Einberufung war unter den Ländern zuletzt strittig. Grünen-Chefin Annalena Baerbock machte im Grundsatz deutlich, dass man nicht bis zum 9. Dezember warten könne. Am Montag dann der Paukenschlag, die Bild-Zeitung berichtet unter Berufung auf interne Kreise, dass bereits am Dienstag, 30. November, der nächste Corona-Gipfel einberufen wird.

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