Davos: Greta Thunberg macht den Mächtigen Vorwürfe

21.1.2020, 09:25 Uhr
Die Klimaaktivistinnen Greta Thunberg (links) und Autumn Peltier fordern mehr Gehör für die Forderungen der jungen Generation

© FABRICE COFFRINI, AFP Die Klimaaktivistinnen Greta Thunberg (links) und Autumn Peltier fordern mehr Gehör für die Forderungen der jungen Generation

Junge Klimaaktivisten wie Greta Thunberg haben in Davos eine stärkere Mitsprache ihrer Generation beim Kampf gegen den Klimawandel gefordert. Die Politik habe die Erfahrung, die jungen Leute die Ideen, sagte Natasha Mwansa aus Sambia am Dienstag bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF). Sie müssten besser integriert werden. Es gehe nicht um Reden, sondern um Handlungen und Unterstützung. "Was zählt ist, was wir zu Hause machen. Wir werden nicht immer in Davos sein."

Greta Thunberg nimmt Wissenschaftler in die Pflicht

Salvador Gomez-Colon von der Karibikinsel Puerto Rico forderte, die Klimakrise nicht zu politisieren. "Es ist keine politische Frage." Die Kanadierin Autmun Peltier kritisierte, die Menschen konzentrierten sich nur auf Geld. "Wir müssen uns aber darauf fokussieren, was passiert", sagte sie. Mwansa betonte, es sei wichtig, dass Politiker Gesetze einbringen. "Aber die Macht liegt nicht nur bei ihnen, sondern in jedem Einzelnen."

Thunberg forderte, die Wissenschaft stärker einzubinden. "Wir müssen die Krise behandeln als das, was es ist: Eine Krise", sagte die 17-jährige Schwedin. "Es muss viel mehr passieren, dies ist erst der Anfang. Persönlich könne sie sich über Aufmerksamkeit nicht beklagen. "Aber die Wissenschaft und die Stimmen der jungen Generation stehen nicht im Zentrum der Debatte. Doch das müssen sie." Zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump wird es allerdings wohl nicht kommen.

Trump ist unterdessen auch in der Schweiz eingetroffen. Seine Maschine landete am Dienstagmorgen am Flughafen von Zürich. Von dort flog der US-Präsident bei bestem Wetter per Hubschrauber in das etwa 150 Kilometer entfernte Alpendorf Davos weiter. Per Fahrzeugkolonne ging es von dort zunächst ins Hotel. Vor Managern und Politikern wollte er am späten Vormittag eine Rede halten.

Trump wollte in Davos unter anderem auch Iraks Staatschef Barham Salih treffen. Das Verhältnis zwischen den USA und dem Irak ist angespannt, seit US-Kräfte bei einem Luftangriff in Bagdad im Januar Irans Top-General Ghassem Soleimani getötet haben. Das irakische Parlament verlangte den Abzug der rund 5000 US-Soldaten im Land.

Auch ein Treffen Trumps mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen war geplant. Dabei dürfte es um den Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union und den USA gehen. Trump hat mit Strafzöllen auf Autoimporte aus der EU gedroht.

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