Bayerns Gesundheitsminister

"Desaströs in der Kommunikation": Holetschek übt heftige Kritik am neuen Infektionsschutzgesetz

ama

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Roland Englisch

Nürnberger Nachrichten

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15.8.2022, 05:57 Uhr
Klaus Holetschek hat Bedenken beim neuen Infektionsschutzgesetz. 

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa Klaus Holetschek hat Bedenken beim neuen Infektionsschutzgesetz. 

Er sei gesprächsbereit, deutete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor wenigen Tagen an. Sein neues Infektionsschutzgesetz steht in der Kritik, es sieht unter anderem vor, dass die Maskenpflicht für frisch geimpfte und getestete Personen entfallen kann - eine Ausnahme, die kaum umsetzbar sei, wie die Landesgesundheitsminister erklärten. Diesen Standpunkt bekräftigte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) im Interview mit NN.de noch einmal.

"Es ist desaströs in der Kommunikation, wenn man den Leuten scheinbar vermittelt, dass eine Impfung nur drei Monate wirksam sein soll", ärgert sich Holetschek über den Vorschlag der Ampel-Regierung. Das Gesetz sieht nämlich vor, dass bei Kultur- und Sportveranstaltungen und in Restaurants die Befreiung zur Maskenpflicht für geimpfte Personen nur dann gilt, wenn die letzte Impfung höchstens drei Monate zurückliegt. Diese Idee sei "wild", glaubt der 57-Jährige, der nach eigenen Angaben wegen der vierten Impfung in engem Austausch mit Prof. Mertens, dem Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko) steht.

Einen Lockdown im Freistaat schließt Holetschek weiter aus. Dies sei im Infektionsschutzgesetzt nicht vorgesehen. "Und wir fordern das auch nicht", fügt der Jurist weiter aus.

Wie Bayern mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht umgeht, wie es um Volksfeste im Herbst steht und wo der Bund beim Infektionsschutzgesetz überall nachbessern muss, erfahren Sie hier im Interview auf NN.de.

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