"Dies ist Ihr Nürnberg-Moment": Amal Clooney spricht im UN-Sicherheitsrat über sexuelle Gewalt

23.4.2019, 18:31 Uhr
Menschenrechtsanwältin Amal Clooney (41) hat die Weltgemeinschaft aufgefordert, sexuellen Missbrauch in Konflikten mit Hilfe eines internationalen Strafgerichts aufzuarbeiten.

© Drew Angerer, AFP Menschenrechtsanwältin Amal Clooney (41) hat die Weltgemeinschaft aufgefordert, sexuellen Missbrauch in Konflikten mit Hilfe eines internationalen Strafgerichts aufzuarbeiten.

Die von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verübten Verbrechen gegen Frauen und Mädchen seien "mit nichts vergleichbar, was wir in der Neuzeit erlebt haben", sagte Clooney.

Geleitet wurde die hochkarätig besetzte Debatte in New York von Bundesaußenminister Heiko Maas. Auch Generalsekretär António Guterres sowie die zwei Friedensnobelpreisträger von 2018, Denis Mukwege und Nadia Murad, nahmen teil. "Wir kommen zu den UN, geben Erklärungen ab, aber es werden keine konkreten Maßnahmen unternommen", beklagte Murad.

Clooney rief die Länder dazu auf, das neue Strafgericht auf Grundlage eines internationalen Abkommens etwa in Den Haag zu gründen. Ein Verweis an den dort sitzenden Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) sei unwahrscheinlich, weil die USA und Russland dieses "für tot" und als gescheitertes "Experiment" betrachteten. Der Rat habe aber auch die Möglichkeit, wie zur Aufarbeitung der Genozide in Ruanda und Bosnien ein eigenes UN-Tribunal einzurichten.

15 Kommentare