Drastische Folgen: Pflegebevollmächtigter warnt vor Personalmangel

18.10.2020, 16:44 Uhr
In der Coronakrise rückten die Pflegekräfte in den Vordergrund, Applaus genügt aber laut dem Pflegebevollmächtigten Andreas Westerfellhaus nicht.

© Daniel Bockwoldt/dpa In der Coronakrise rückten die Pflegekräfte in den Vordergrund, Applaus genügt aber laut dem Pflegebevollmächtigten Andreas Westerfellhaus nicht.

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, warnt vor den Folgen von Personalmangel in Kliniken. Es gebe schon lange Untersuchungen, dass die Zahl der zur Verfügung stehenden Fachkräfte "eine direkte Auswirkung hat auf die Komplikationsrate und die Zahl der Todesfälle", sagte Westerfellhaus den Zeitungen der Funke Mediengruppe (online Sonntag/Print Montag). "Wenn ein Patient beatmet wird und da ist niemand außer der Maschine, können Menschen durch Komplikationen sterben, die nicht sterben müssten." Das Risiko sei um ein Vielfaches höher.

Westerfellhaus forderte zugleich flächendeckende Tarifverträge und höhere Löhne für Pflegekräfte. Er habe es gut gefunden, dass Abgeordnete im Bundestag den Pflegekräften für ihre Arbeit in der Coronakrise applaudiert hätten. "Wenn es dabei bleiben würde, wäre das aber fatal." Auch ein Bonus könne nur ein kleines Signal sein. "Eine erhebliche Verbesserung der tariflichen Vergütung gehört auf jeden Fall dazu." Er könne nur hoffen, dass alle Beteiligten der laufenden Tarifverhandlungen die Zeichen der Zeit erkannt hätten.

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