Keine klare Linie

"Es droht ein eiskalter Winter": Söder schickt Warnung und Kritik an Bundesregierung

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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4.7.2022, 14:25 Uhr

Seit Monaten führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Welt, Europa, aber auch Deutschland – in den letzten Wochen wurden mehr und mehr Sanktionen erlassen, vor allem aber Deutschlands Umgang mit Russland stößt nun auf deutliches Unverständnis bei Markus Söder. So bestehe jetzt "Stück für Stück" die Gefahr, dass die Bundesrepublik von russischen Gaslieferungen abgekoppelt werde. Das erklärte Söder nach einer gemeinsamen Präsidiumssitzung der CSU und des bayerischen Industrie- und Handelskammertags am Montag.

"Es droht ein eiskalter Winter", schickt Bayerns Ministerpräsident eine eindringliche Warnung weiter hinterher. Zudem unterstellte er der Bundesregierung Langsamkeit in Sachen Bemühen um Ersatz für russisches Gas. "Andere Länder sind schneller", zieht Söder eine erste persönliche Bilanz.

Zudem bekräftigte Söder auch erneut seine Forderung, die Laufzeiten von Atomkraftwerken zu verlängern. Die in Bayern so bedeutsame Wasserenergie müsse zudem zügig weiter gefördert werden. Auch die Grünen mussten sich der Kritik Söders bei diesem Thema stellen – die Partei würde aus rein ideologischen Gründen jetzt aus der Atomkraft aussteigen wollen.

Verbale Unterstützung bekam Söder hier von Jens Spahn. Der ehemalige Bundesgesundheitsminister hatte den Kurs der Grünen am Montag ebenfalls kritisch analysiert. Die Partei wolle – so Spahn – lieber Kohle- statt Atomkraftwerke weiterlaufen lassen. Man sei mehr eine Anti-Atomkraft-Partei als eine Klimapartei. "Dieser Debatte müssen sie sich stellen." Spahn sprach sich in diesem Zuge ebenfalls für eine längere Laufzeit der drei verbleibenden Atomkraftwerke in Deutschland aus, die Stand jetzt Ende des Jahres vom Netz gehen sollen.

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