Esken: Wohnraum dem Markt zu überlassen "war ein Fehler"

10.1.2020, 21:26 Uhr
Saskia Esken will den Wohnungsmarkt stärker kontrollieren.

© Fabian Sommer, dpa Saskia Esken will den Wohnungsmarkt stärker kontrollieren.

SPD-Chefin Saskia Esken will zentrale Elemente der Grundversorgung wie Wohnen, Strom und Wasser nicht allein dem Markt überlassen. Bei der Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum sei das passiert - "heute wissen wir, dass das ein Fehler war", sagte Esken dem "Spiegel". Der Staat müsse die Möglichkeit haben, bei Sicherheit und Versorgung einzugreifen. Nicht umsonst gebe das Grundgesetz ihm die Mittel der Enteignung und Vergesellschaftung an die Hand. "Wären das komplett spinnerte Ideen, würden sie nicht in unserer Verfassung stehen", sagte die neue Parteichefin.

Esken verteidigte zugleich die Vision eines "demokratischen Sozialismus". Er sei "ein Zielbild, so wie unsere Grundwerte Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit". Dabei gehe es immer um die Frage, wie der Kapitalismus den Menschen dienen und zugleich die Freiheitsrechte des Einzelnen bewahren könne. Es sei "notwendiger denn je, darüber zu debattieren, wie wir den Kapitalismus gestalten".

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