Micro-USB ade!

EU führt einheitlichen Ladestecker ein: Das bedeutet die neue Regelung für Sie

Markus Maisel

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

6.10.2022, 11:09 Uhr
Ein Bündel unterschiedlicher Ladekabel für Elektrogeräte wie Mobiltelefone oder Laptops. Ab 2024 soll es in der EU einheitliche Ladekabel geben. Das EU-Parlament hat seine finale Zustimmung zum einheitlichen Ladestandard USB-C für Smartphones und viele andere Geräte gegeben. 

© Jens Büttner, dpa Ein Bündel unterschiedlicher Ladekabel für Elektrogeräte wie Mobiltelefone oder Laptops. Ab 2024 soll es in der EU einheitliche Ladekabel geben. Das EU-Parlament hat seine finale Zustimmung zum einheitlichen Ladestandard USB-C für Smartphones und viele andere Geräte gegeben. 

USB-C, Apples Lightning-Anschluss oder Micro-USB: Die Vielfalt von Ladekabel-Anschlüssen kann mitunter für Verwirrung und Kabelwirrwarr sorgen. Nicht mehr lange: Das EU-Parlament hat am Dienstag nahezu einstimmig beschlossen, den Ladestandard von mobilen Geräten zu vereinheitlichen. Bis spätestens Ende 2024 müssen in der EU verkaufte Smartphones, Tablets und Kameras über einen USB-C-Anschluss verfügen.

Mehrere Geräte - ein Kabel

Mit dem Vorhaben will Brüssel gewährleisten, dass unterschiedliche Elektrogeräte mit demselben Kabel aufgeladen werden können. Das soll nicht nur die Verbraucher entlasten - sondern auch die Umwelt. Rund 11.000 Tonnen Elektroschrott fielen im Jahr 2018 nach Angaben der EU auf weggeworfene Handy-Ladekabel zurück: "Elektronikschrott ist die am schnellsten wachsende Abfallart in der EU. Wenn wir den Grünen Deal wirklich umsetzen und unseren Ressourcenverbrauch eindämmen wollen, müssen wir alle Register ziehen", sagt Anne Cavazzini, Vorsitzende des Ausschusses für Verbraucherschutz des Parlaments. Mit der neuen Regelung könnten jährlich 1000 Tonnen Elektroschrott eingespart werden.

Diese zwei Dinge ändern sich für Verbraucher

Der entscheidende Vorteil für Verbraucher: Ab Ende 2024 wird es möglich sein, alle neu gekauften Elektrogeräte unabhängig von Marke und Modell mit einem einheitlichen Ladekabel aufladen zu können.

Zudem sollen die Geräte von den hauseigenen Ladekabeln "entkoppelt" werden. Bedeutet: Beim Kauf eines Smartphones erhalten Käufer zukünftig nicht noch ein zusätzliches Ladekabel. Somit müssen Verbraucher - falls sie noch keines besitzen - separat ein USB-C-Kabel kaufen, um das neue Smartphone aufladen zu können. Da jenes Kabel für weitere Elektrogeräte genutzt werden kann, dürfte das allerdings gerade für iPhone- und Macbook-Besitzer - der Apple-Laptop verfügt bereits seit einigen Jahren über einen USB-C-Anschluss - deutlich geringere Kosten verursachen.

Andere Ladeanschlüsse wie der Lightning-Anschluss von Apple oder Micro-USB werden zunehmend obsolet. Sie können nur noch für Smartphones, Tablets oder Kameras genutzt werden, die nicht mehr im Einzelhandel erhältlich sind.

3 Kommentare