Europa ist von einer guten Flüchtlingspolitik weit entfernt

19.4.2018, 15:09 Uhr

Tausende Menschen kommen Monat für Monat an, ohne dass sich die Bundesrepublik zu deren Aufnahme bereiterklärt hätte, ohne dass die Bundesrepublik genau weiß, wer da eigentlich um Asyl bittet.

Die Übernahme von Menschen im Rahmen des EU-Resettlement-Planes läuft im Gegensatz dazu so ab, wie man es sich für die gesamte europäische Flüchtlingspolitik wünschen würde: nämlich geordnet.

Erstens wird vor der Einreise geprüft, dass die Menschen tatsächlich Schutz benötigen (und nicht aus anderen Gründen nach Europa wollen). Zweitens verläuft ihre Einreise auf einem legalen Weg.

Sicherheit – für beide Seiten

Dieses Vorgehen dient der Sicherheit der europäischen Staaten, aber auch der Sicherheit der Flüchtlinge, die dann nicht mehr den gefährlichen Weg übers Mittelmeer antreten müssen; einen Weg, den ohnehin nur die Stärksten schaffen (weswegen es ja kein Wunder ist, dass so viele Männer unter den Migranten sind).

Es ist zu wünschen, dass sich die Flüchtlingspolitik in Zukunft noch stärker an der Praxis des Umsiedlungsmodells orientiert – und einen doppelten Ansatz verfolgt, der einen Schutz der Grenzen vor illegaler Einwanderung mit der Bereitschaft zur geordneten Aufnahme von Flüchtlingskontingenten vereint.

Weil zu viele EU-Staaten bislang aber nur eines dieser beiden Elemente wollen und das andere ablehnen, ist Europa von einer guten Flüchtlingspolitik noch weit entfernt.

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