Fake News und Vetternwirtschaft: Trumps erstes Jahr in Bildern

17.1.2018, 17:13 Uhr
Als er - entgegen allen Prognosen - ins Weiße Haus einzog, hat der Immobilienmilliardär Donald Trump getönt, er wolle Amerika wieder groß und mächtig machen. "Make America great again" ist sein Leitspruch. Nach einem Jahr hat er allerdings kaum ein Vorhaben in die Tat umsetzen können - und erfährt selbst von einstigen Anhängern Gegenwind. 59 Prozent seiner Bürger sind mit ihm unzufrieden. Das ist der mieseste Wert, den ein US-Präsident zu diesem Zeitpunkt jemals bekommen hat, seit es solche Umfragen gibt.
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Als er - entgegen allen Prognosen - ins Weiße Haus einzog, hat der Immobilienmilliardär Donald Trump getönt, er wolle Amerika wieder groß und mächtig machen. "Make America great again" ist sein Leitspruch. Nach einem Jahr hat er allerdings kaum ein Vorhaben in die Tat umsetzen können - und erfährt selbst von einstigen Anhängern Gegenwind. 59 Prozent seiner Bürger sind mit ihm unzufrieden. Das ist der mieseste Wert, den ein US-Präsident zu diesem Zeitpunkt jemals bekommen hat, seit es solche Umfragen gibt. © Erik de Castro/afp

Kurz nach seinem Amtsantritt registrierte sich der 71-Jährige bereits als Kandidat für die Wahlen 2020. Wahlkampf betreibt er ohnehin die ganze Zeit, auf Großkundgebungen lässt er sich regelmäßig von seinen Anhängern feiern.
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Kurz nach seinem Amtsantritt registrierte sich der 71-Jährige bereits als Kandidat für die Wahlen 2020. Wahlkampf betreibt er ohnehin die ganze Zeit, auf Großkundgebungen lässt er sich regelmäßig von seinen Anhängern feiern. © Mark Lyons/dpa

Seine Ehefrau Melania bleibt derweil eher blass. Sie äußert sich verhältnismäßig selten öffentlich. Bei einigen Reisen (im Bild ist sie mit Nechama Rivlin, die Ehefrau des israelischen Staatspräsidenten Rivlin, zu sehen) kehrte sie frühzeitig nach Hause zurück. Im Netz kursierte sogar die Theorie, Melania sei bei Auftritten durch ein Double ersetzt worden, weil sie Trump längst verlassen habe - was das Weiße Haus natürlich dementierte.
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Seine Ehefrau Melania bleibt derweil eher blass. Sie äußert sich verhältnismäßig selten öffentlich. Bei einigen Reisen (im Bild ist sie mit Nechama Rivlin, die Ehefrau des israelischen Staatspräsidenten Rivlin, zu sehen) kehrte sie frühzeitig nach Hause zurück. Im Netz kursierte sogar die Theorie, Melania sei bei Auftritten durch ein Double ersetzt worden, weil sie Trump längst verlassen habe - was das Weiße Haus natürlich dementierte. © Haim Zach/dpa

Donald Trumps liebstes Kommunikationsmittel ist (zum Leidwesen seiner Berater) der Kurznachrichtendienst Twitter. Der Präsident kommentiert über seinen privaten Account alles, was ihn gerade bewegt, er droht, pöbelt und beleidigt auch schon mal. Sein missglückter Tweet "covfefe" stieß auf ein riesiges Echo in Medien und sozialen Netzwerken. Manche Beobachter befürchten, Trump könnte mit einem unbedachten Tweet einmal eine politische Krise auslösen.
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Donald Trumps liebstes Kommunikationsmittel ist (zum Leidwesen seiner Berater) der Kurznachrichtendienst Twitter. Der Präsident kommentiert über seinen privaten Account alles, was ihn gerade bewegt, er droht, pöbelt und beleidigt auch schon mal. Sein missglückter Tweet "covfefe" stieß auf ein riesiges Echo in Medien und sozialen Netzwerken. Manche Beobachter befürchten, Trump könnte mit einem unbedachten Tweet einmal eine politische Krise auslösen. © Screenshot/dpa

Der exzentrische Präsident, dem Psychologen aus der Ferne eine narzistische Persönlichkeitsstörung diagnostizieren, bietet seinen Gegnern jedenfalls reichlich Angriffsfläche. Die schlachten das auch humorvoll aus, wie dieses Graffito zeigt. Es ist eine Parodie  des Top Trumps Kartenspiels (das es tatsächlich gibt) und bezeichnet den Präsidenten unter anderem als frauen- und islamfeindlich.
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Der exzentrische Präsident, dem Psychologen aus der Ferne eine narzistische Persönlichkeitsstörung diagnostizieren, bietet seinen Gegnern jedenfalls reichlich Angriffsfläche. Die schlachten das auch humorvoll aus, wie dieses Graffito zeigt. Es ist eine Parodie des Top Trumps Kartenspiels (das es tatsächlich gibt) und bezeichnet den Präsidenten unter anderem als frauen- und islamfeindlich. © Kirsty O'connor/dpa

Eine der engsten Vertrauten des Präsidenten ist seine Tochter aus erster Ehe, Ivanka. Sie hat zwar keinen offiziellen Posten, aber als Beraterin ein Büro im Weißen Haus. Und sie ist bei vielen Spitzentreffen dabei. Auch im Kreise von Staatschefs, wie hier am Rande des G20-Gipfels im Juli 2017 in Hamburg. Mit dabei (von links nach rechts):  Shinzo Abe, Ministerpräsident von Japan, der Präsident der Weltbank, Jim Yong Kim, Ivankas Vater Donald Trump,  Bundeskanzlerin Angela Merkel und Justin Trudeau, Premierminister von Kanada.
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Eine der engsten Vertrauten des Präsidenten ist seine Tochter aus erster Ehe, Ivanka. Sie hat zwar keinen offiziellen Posten, aber als Beraterin ein Büro im Weißen Haus. Und sie ist bei vielen Spitzentreffen dabei. Auch im Kreise von Staatschefs, wie hier am Rande des G20-Gipfels im Juli 2017 in Hamburg. Mit dabei (von links nach rechts): Shinzo Abe, Ministerpräsident von Japan, der Präsident der Weltbank, Jim Yong Kim, Ivankas Vater Donald Trump, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Justin Trudeau, Premierminister von Kanada. © Patrik Stollarz/dpa

In Berlin dachte man, durch Ivanka Trump einen besseren Draht ins Weiße Haus zu finden - etwa beim Frauengipfel in Berin. Anders als ihr Vater wirkt sie immer höflich und beherrscht. Ihre Worte wählt sie sorgsam. Andererseits hat sie Trump noch nie widersprochen - und die Hoffnung, sie könne ihn zügeln, hat sich bisher nicht erfüllt.
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In Berlin dachte man, durch Ivanka Trump einen besseren Draht ins Weiße Haus zu finden - etwa beim Frauengipfel in Berin. Anders als ihr Vater wirkt sie immer höflich und beherrscht. Ihre Worte wählt sie sorgsam. Andererseits hat sie Trump noch nie widersprochen - und die Hoffnung, sie könne ihn zügeln, hat sich bisher nicht erfüllt. © Michael Sohn/dpa

Ivankas Ehemann Jared Kushner ist, im Gegensatz zu ihr, offizieller außenpolitischer Berater des Präsidenten. Er entstammt einer modern-orthodoxen jüdischen Familie aus US-Bundesstaat New Jersey. Sein Vater gründete, wie Trumps Familie, ein Immobilienunternehmen. Kushner hat sich zwar aus der Geschäftsleitung zurückgezogen, seine Anteile aber de facto an Familienmitglieder verkauft - Kritiker werfen ihm, ähnlich wie Trump, also weiterhin Interessenkonflikte vor. Heute begleitet Kusher Donald Trump auf wichtigen Terminen und Reisen. Hier ist er im Mai 2017 bei einer Privataudienz von Papst Franziskus im Vatikan. Zudem ist er in der Russland-Affäre um Wahlbeeinflussung unter Druck.
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Ivankas Ehemann Jared Kushner ist, im Gegensatz zu ihr, offizieller außenpolitischer Berater des Präsidenten. Er entstammt einer modern-orthodoxen jüdischen Familie aus US-Bundesstaat New Jersey. Sein Vater gründete, wie Trumps Familie, ein Immobilienunternehmen. Kushner hat sich zwar aus der Geschäftsleitung zurückgezogen, seine Anteile aber de facto an Familienmitglieder verkauft - Kritiker werfen ihm, ähnlich wie Trump, also weiterhin Interessenkonflikte vor. Heute begleitet Kusher Donald Trump auf wichtigen Terminen und Reisen. Hier ist er im Mai 2017 bei einer Privataudienz von Papst Franziskus im Vatikan. Zudem ist er in der Russland-Affäre um Wahlbeeinflussung unter Druck. © Osservatore Romano/afp

Ivanka Trump hat, gemeinsam mit ihrem Mann Jared Kushner, nach eigenen Angaben ein Vermögen von etwa 740 Millionen US-Dollar. Sie war Vizepräsidentin in der Trump Organization und unterhielt eine eigene Mode- und Schmucklinie. Noch im Wahlkampf nutzte sie die politische Bühne ihres Vaters, um für ihre Produkte zu werben. Inzwischen hat sie sich aus ihrem Unternehmen zurückgezogen.
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Ivanka Trump hat, gemeinsam mit ihrem Mann Jared Kushner, nach eigenen Angaben ein Vermögen von etwa 740 Millionen US-Dollar. Sie war Vizepräsidentin in der Trump Organization und unterhielt eine eigene Mode- und Schmucklinie. Noch im Wahlkampf nutzte sie die politische Bühne ihres Vaters, um für ihre Produkte zu werben. Inzwischen hat sie sich aus ihrem Unternehmen zurückgezogen. © Manuel Balce Ceneta/dpa

Für viel Empörung sorgte Trumps Medienberaterin Kellyanne Conway, als sie Anfang 2017 unverhohlen Werbung für die Mode der Präsidententochter machte. "Kauft Ivankas Sachen!", rief sie, nachdem die Kaufhauskette Nordstrom die Modelinie Ivanka Trumps aus dem Sortiment genommen hatte. Conway gilt auch als Erfinderin der "alternativen Fakten".
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Für viel Empörung sorgte Trumps Medienberaterin Kellyanne Conway, als sie Anfang 2017 unverhohlen Werbung für die Mode der Präsidententochter machte. "Kauft Ivankas Sachen!", rief sie, nachdem die Kaufhauskette Nordstrom die Modelinie Ivanka Trumps aus dem Sortiment genommen hatte. Conway gilt auch als Erfinderin der "alternativen Fakten". © Manuel Balce Ceneta/dpa

"6 Monate im Amt, 40 Tage in Golfclubs, 0 Gesetzesreformen geschafft", so titelte das manager magazin am 7. Juli 2017. Tatsächlich verbringt Trump, der seinen Vorgänger Barack Obama immer mangelnde Arbeitsmoral vorgeworfen hatte, viele Wochenenden in seinem Club in Florida. Nach eigenen Aussagen macht Trump aber natürlich nie Urlaub: "I don´t take vacations".
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"6 Monate im Amt, 40 Tage in Golfclubs, 0 Gesetzesreformen geschafft", so titelte das manager magazin am 7. Juli 2017. Tatsächlich verbringt Trump, der seinen Vorgänger Barack Obama immer mangelnde Arbeitsmoral vorgeworfen hatte, viele Wochenenden in seinem Club in Florida. Nach eigenen Aussagen macht Trump aber natürlich nie Urlaub: "I don´t take vacations". © Allen Eyestone/dpa

Donald Trumps Personalentscheidungen waren bisher oft plan- und glücklos. Sein Personal zerfleischte sich gegenseitig, Gerüchte über Intrigen und Machtkämpfe machten die Runde. Ordnen soll das Chaos seit Ende Juli John Kelly - und tatsächlich greift der Ex-General offenbar hart durch.
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Donald Trumps Personalentscheidungen waren bisher oft plan- und glücklos. Sein Personal zerfleischte sich gegenseitig, Gerüchte über Intrigen und Machtkämpfe machten die Runde. Ordnen soll das Chaos seit Ende Juli John Kelly - und tatsächlich greift der Ex-General offenbar hart durch. © Don Emmert/afp

Trump schimpft gerne auf die etablierten Medien. Diese berichten unfair und wollten ihm nur schaden - diese Meinung verbreitet er oft. Noch öfter, wenn ebenjene Medien wieder einmal Unschmeichelhaftes über ihn berichten. Schon seine erste Pressekonferenz als US-Präsident versank im Chaos - auch wegen Nachfragen zu wirtschaftlichen Interessenskonflikten und russischer Wahlmanipulation. CNN-Reporter Jim Acosta fuhr Trump vor laufender Kamera an: "Dir gebe ich keine Frage, ihr seid Fake News!"
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Trump schimpft gerne auf die etablierten Medien. Diese berichten unfair und wollten ihm nur schaden - diese Meinung verbreitet er oft. Noch öfter, wenn ebenjene Medien wieder einmal Unschmeichelhaftes über ihn berichten. Schon seine erste Pressekonferenz als US-Präsident versank im Chaos - auch wegen Nachfragen zu wirtschaftlichen Interessenskonflikten und russischer Wahlmanipulation. CNN-Reporter Jim Acosta fuhr Trump vor laufender Kamera an: "Dir gebe ich keine Frage, ihr seid Fake News!" © Jim Watson/afp

Im Atomwaffenstreit mit Nordkorea hat Trump seine Rhetorik gegen Staatschef Kim Jong Un zuletzt verschärft und drohte ihm mit seinem Atomwaffenknopf. Kim Jong Un hatte den USA an Neujahr damit gedroht, dass sein Atomwaffenknopf immer auf seinem Schreibtisch sei. Gut einen Tag später konterte US-Präsident Trump: "Wird jemand aus seinem verarmten und ausgehungertem Regime ihn bitte darüber informieren, dass auch ich einen Atomwaffenknopf habe", so der US-Präsident. "Aber er ist viel größer und mächtiger als seiner, und mein Knopf funktioniert!"
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Im Atomwaffenstreit mit Nordkorea hat Trump seine Rhetorik gegen Staatschef Kim Jong Un zuletzt verschärft und drohte ihm mit seinem Atomwaffenknopf. Kim Jong Un hatte den USA an Neujahr damit gedroht, dass sein Atomwaffenknopf immer auf seinem Schreibtisch sei. Gut einen Tag später konterte US-Präsident Trump: "Wird jemand aus seinem verarmten und ausgehungertem Regime ihn bitte darüber informieren, dass auch ich einen Atomwaffenknopf habe", so der US-Präsident. "Aber er ist viel größer und mächtiger als seiner, und mein Knopf funktioniert!" © Jonathan Bachman/dpa

Es ist das erste echte Enthüllungsbuch der Ära Donald Trump: "Fire and Fury" des umstrittenen Autors Michael Wolff erzählt von den Ränkespielen und Lästereien im Weißen Haus, in deren Zentrum oft Trumps eigene Kinder stehen - und macht deutlich, wie untauglich sein engster Kreis den Präsidenten hält. Trumps ehemaligen Chefstrategen, Steve Bannon, hat es den Job gekostet: Er wird mit sehr kritischen Äußerungen zu Trumps Familie zitiert und trat daraufhin als Herausgeber von "Breitbart News" zurück.
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Es ist das erste echte Enthüllungsbuch der Ära Donald Trump: "Fire and Fury" des umstrittenen Autors Michael Wolff erzählt von den Ränkespielen und Lästereien im Weißen Haus, in deren Zentrum oft Trumps eigene Kinder stehen - und macht deutlich, wie untauglich sein engster Kreis den Präsidenten hält. Trumps ehemaligen Chefstrategen, Steve Bannon, hat es den Job gekostet: Er wird mit sehr kritischen Äußerungen zu Trumps Familie zitiert und trat daraufhin als Herausgeber von "Breitbart News" zurück. © Justin Sullivan/afp

Empörung zu Hause und auf der ganzen Welt: Bei den Beratungen über ein neues Einwanderungsgesetz hat Trump Berichten zufolge gefragt, warum so viele Menschen aus "Drecksloch-Ländern" in die USA kämen - gemeint waren damit Haiti, El Salvador und afrikanische Länder. Ein Sprecher des Weißen Hauses dementierte die Berichte zunächst nicht. Trump selbst schrieb auf Twitter, es seien harte Worte gefallen, aber nicht diese.
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Empörung zu Hause und auf der ganzen Welt: Bei den Beratungen über ein neues Einwanderungsgesetz hat Trump Berichten zufolge gefragt, warum so viele Menschen aus "Drecksloch-Ländern" in die USA kämen - gemeint waren damit Haiti, El Salvador und afrikanische Länder. Ein Sprecher des Weißen Hauses dementierte die Berichte zunächst nicht. Trump selbst schrieb auf Twitter, es seien harte Worte gefallen, aber nicht diese. © Saul Loeb/afp

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