Flüchtlingshelfer kritisieren Abschiebungen während Corona-Pandemie

27.10.2020, 16:14 Uhr

"In diesen Zeiten noch schnell eine Abschiebung durchzuziehen, bevor der nächste Lockdown kommt, zeugt von einer ausgeprägten Kaltschnäuzigkeit", betonte der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt, am Dienstag.


Abschiebung von ukrainischer Familie aus Forchheim: Flüchtlingsrat eingeschaltet


Nach Informationen der Flüchtlingshelfer waren für Dienstagabend von München aus Abschiebungen nach Somalia und Äthiopien geplant. Doch gebe es etwa für die 15 Millionen Menschen in Somalia nur 15 Intensivbetten, hieß es in der Mitteilung. Auch nach Afghanistan könnten ab November wieder Menschen abgeschoben werden, obwohl die Lage dort wegen Corona derart schlimm sei, dass mehrere Verwaltungsgerichte in Deutschland auch für junge und gesunde Männer ein Abschiebungsverbot festgestellt hätten. Ein Sprecher des zuständigen Landesamtes für Asyl und Rückführungen wollte die Informationen über anstehende Flüge am Dienstag nicht kommentieren.

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