Forsa-Chef: Nach der Wahl zerlegt sich die AfD selbst

23.9.2017, 11:49 Uhr
Forsa-Chef: Nach der Wahl zerlegt sich die AfD selbst

© Stefan Sauer/dpa

„Die AfD wird sich zerlegen, weil das bei sektiererischen Gruppen vom rechten Rand bisher immer so war“, sagte Güllner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. An den AfD-Abgeordneten in den Landtagen sei zu beobachten, dass sie nicht an ordentlicher Parlamentsarbeit interessiert seien, sondern eher Streit und Richtungskämpfe an der Tagesordnung seien.

Auch die NPD sei schon in den 60er-Jahren in sieben der damaligen zehn Landtage vertreten gewesen, dann aber wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwunden, sagte Güllner. Der Meinungsforscher nannte die AfD „im Kern durch und durch rechtsradikal, von ihrem Programm über ihre Kandidaten bis hin zu den Wählern“.

AfD-Vizechefin Beatrix von Storch wies dies gegenüber der Zeitung zurück: Die AfD sei eine „liberal-konservative Partei, die Positionen vertritt, die vor Angela Merkel auch die CDU/CSU vertreten hat“.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) brachte die Überwachung der Partei durch den Verfassungsschutz ins Spiel. „Man darf vor einer zukünftigen Beobachtung der AfD zumindest in Teilen oder einzelner Landesverbände oder Jugendorganisationen nicht die Augen verschließen. Je nach weiterer Entwicklung wäre die Partei ein Thema für den Verfassungsschutz“, sagte Pistorius.

Kandidaten der AfD äußerten sich „immer wieder bewusst menschenverachtend, islamfeindlich, rassistisch und auch antisemitisch, ohne dass die Parteiführung hieraus personelle Konsequenzen gezogen hätte“. Damit würden sich Teile der AfD „zunehmend in die Nähe des Rechtsextremismus begeben und sich regelmäßig rechtsextremistischer Argumentationsmuster bedienen“.

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