Fragwürdige Geschäfte: Dritter CDU-Abgeordneter legt Mandat nieder

11.3.2021, 15:40 Uhr
Mark Hauptmann, Bundestagsabgeordneter der CDU aus Thüringen, legt sein Mandat nieder.

© Lisa Ducret, dpa Mark Hauptmann, Bundestagsabgeordneter der CDU aus Thüringen, legt sein Mandat nieder.

Der Thüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann legt nach Lobbyismus-Vorwürfen sein Mandat mit sofortiger Wirkung nieder. Das bestätigte der Thüringer CDU-Landesverband am Donnerstag. Der Welt sagte Hauptmann, er wolle damit einen Schlussstrich ziehen. "Die Anfeindungen gegenüber meiner Person sind zu groß geworden. Ich möchte meine Familie schützen."

Verkürzung und Verzerrung von Fakten?

Der 36-Jährige war zuvor nach mehreren Medienberichten über Lobbyismus-Vorwürfe in die Kritik geraten. In dem Welt-Interview sprach Hauptmann allerdings von "Falschdarstellungen, Verkürzungen und Verzerrung von Fakten".

In einem Bericht des Spiegel geht es unter anderem um Werbeanzeigen für Tourismus-Aufenthalte in Aserbaidschan im Südthüringen Kurier, den Hauptmann herausgibt. Im Interview mit der Welt bestreitet Hauptmann, Geld von ausländischen Stellen angenommen zu haben. "Ich habe nie Geld bekommen, und es gab nie eine Einflussnahme auf mein politisches Handeln", sagte Hauptmann in dem Interview.

Hauptmann: "Keine Provision für Corona-Schutzmasken"

Er bestreitet auch, für die Vermittlung von Corona-Schutzmasken eine Provision erhalten zu haben - ein Vorwurf, der in den vergangenen Tagen gegen die bisherigen Unionsabgeordneten Georg Nüßlein (ehemals CSU) und Nikolas Löbel (ehemals CDU) erhoben worden war, die daraufhin aus ihren Parteien ausgetreten waren. Löbel hat auch sein Mandat aufgegeben, Nüßlein angekündigt, nicht wieder zu kandidieren.


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Der Thüringer CDU-Landesvorsitzende Christian Hirte sagte am Donnerstag, er respektiere Hauptmanns Entscheidung. Hauptmann habe mehr als sieben Jahre lang die Interessen Südthüringens vertreten. "Er hat deutlich gemacht, nun eine persönliche Entscheidung aus Respekt vor seiner Familie und der Partei getroffen zu haben", erklärte Hirte.

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