Gabriel beriet den Fleischhersteller Tönnies

2.7.2020, 13:02 Uhr
Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD).

© Xander Heinl/imago images Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD).

"Es gab ein dreimonatiges Beratungsverhältnis mit Tönnies", räumte der SPD-Politiker ein. Vom März bis Mai 2020 habe er für das Unternehmen handelsrechtliche Fragen klären sollen, sagte Gabriel. Zunächst hatte das ARD-Magazin Panorama über Gabriels Tätigkeit für Deutschlands größten Fleischproduzenten berichtet.

Mit Verweis auf entsprechende Dokumente berichtete das Magazin, dass der frühere SPD-Chef offenbar ein Pauschalhonorar von 10.000 Euro im Monat sowie ein zusätzliches vierstelliges Honorar für jeden Reisetag erhielt. Demnach sollte die Tätigkeit auf zwei Jahre angelegt sein. Aus privaten Gründen habe er die Beratung aber beenden müssen, sagte Gabriel.

Im Stammwerk des Tönnies-Fleischkonzerns im westfälischen Kreis Gütersloh hatten sich im Juni weit über 1000 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Deshalb gab es heftige Kritik an den Arbeitsbedingungen im Unternehmen. Die Anfrage des Konzerns habe er bereits im Februar erhalten, sagte Gabriel. Inhaltlich sei es dabei um ein drohendes Exportproblem im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest gegangen.

Gabriel war bis 2017 SPD-Chef, bis 2018 Außenminister und bis November 2019 Abgeordneter im Bundestag.

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