Geplanter Abzug der US-Soldaten: Standorte brauchen Hilfe

30.7.2020, 09:09 Uhr
Die Zahl der in Deutschland stationierten US-Soldaten soll um ein Drittel sinken. Das hätte auch sicherheitspolitische Folgen. 

© Eduard Weigert, NN Die Zahl der in Deutschland stationierten US-Soldaten soll um ein Drittel sinken. Das hätte auch sicherheitspolitische Folgen. 

Wenn, was nun offenbar konkreter wird, die Zahl der in Deutschland stationierten US-Soldaten um ein Drittel reduziert wird, dann hat das gravierende sicherheitspolitische Folgen – und wirtschaftliche. Denn die US-Soldaten sind an ihren Stationierungsorten auch ein Wirtschaftsfaktor und das Militär ein wichtiger Arbeitgeber. Gerade in ländlichen Regionen wie in Grafenwöhr oder Vilseck.


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Werden diese Standorte verkleinert oder gar aufgegeben, führt das dort zu erheblichen Verwerfungen, weil dann auch einige tausend zivile Arbeitsplätze wegfallen. Die können gerade auf dem Land nicht einfach so ersetzt werden.

Anders gelagert waren die Verhältnisse, als das US-Militär einst seine städtischen Garnisonen – etwa in Nürnberg, Fürth und Erlangen – aufgab. Die Sorge, dass dort städtische Brachen entstehen würden, erwies sich rasch als unbegründet, weil erkannt wurde, dass bebauungsfähige Flächen in der Stadt und Gebäude, die mit Geschick und Weitblick nicht-militärisch entwickelt werden, das Potenzial für attraktive Wohn- und Gewerbequartiere haben.


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War der Abzug der US-Soldaten für die Städte ein Segen, ist er für das Land ein Problem. Die bayerische Wirtschaftspolitik muss sich nun darum kümmern.

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