Greta Thunberg kritisiert reiche Staaten beim Klimagipfel
11.12.2019, 10:58 UhrIn einer auf wissenschaftliche Daten zu CO2-Emissionen und die Erderwärmung gestützten Rede legte die 16-Jährige vor dem Plenum eindringlich die Fakten zu den Folgen dar, sollten die Ziele des Pariser Abkommens zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad verfehlt werden. "Jeder Bruchteil eines Grades zählt", so Thunberg. "2050 Treibhausgas-Neutralität zu erreichen bedeutet gar nichts, wenn die Emissionen inzwischen noch für ein paar Jahre weitergehen wie bisher. Denn unser verbleibendes Budget wird dann aufgebraucht sein", erklärte die junge Schwedin unter dem Applaus der Anwesenden.
Greta Thunberg beklagt: "Nichts ist wirklich passiert"
Sie monierte scharf, dass die Verhandlungen in Madrid so schleppend vorankämen. "Es gibt überhaupt kein Gefühl der Dringlichkeit", warf sie den Politikern vor. Die eigentliche Gefahr, so betonte Thunberg, sei nicht die Untätigkeit der für die Krise verantwortlichen Regierungen und Unternehmen, "sondern die Tatsache, dass Politiker und Konzernchefs es so aussehen lassen, als würden sie etwas tun".
Die Menschen bräuchten jetzt unbedingt ein Zeichen der Hoffnung. "Aber es gibt Hoffnung, ich habe es gesehen – aber sie kommt nicht von Regierungen und Konzernen, sondern vom Volk." Thunberg hatte bereits angekündigt, im Gegensatz zu ihrer aufsehenerregenden Rede bei den Vereinten Nationen im September in New York diesmal auf große Emotionen verzichten zu wollen. Vor dem im Kampf gegen die Erderwärmung wichtigen Jahr 2020 wolle sie die Emotionalität aus der Klimadebatte nehmen, "weil die Leute sich sonst nur daran und nicht an die Fakten erinnern".
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