Härterer Lockdown? Söder rechnet für Bayern nicht mit Verschärfung
18.1.2021, 15:04 UhrDie Lage spitzt sich zu, die Erreger-Mutationen aus Großbritannien greifen auch in Deutschland um sich. Deshalb findet bereits am Dienstag das nächste Bund-Länder-Treffen statt. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht den Freistaat jedoch bereits "ganz gut aufgestellt", wie er am Morgen in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk betonte.
Erste Details zum Komplett-Lockdown sind bereits durchgesickert.
Laut Söder zeige die Entwicklung im Freistaat, dass die bisherigen Maßnahmen wirken. Mit der Einschränkung des Bewegungsradius für touristische Tagesflüge, der FFP2-Maskenpflicht in Handel und Nahverkehr und der nächtlichen Ausgangssperre, habe Bayern bereits ein umfangreiches Paket. Nun sei es wichtig, dass auch andere Bundesländer nachziehen. Man habe gut vorgesorgt, daher sehe er keine maßgeblichen Verschärfungen auf Bayern zukommen.
Meldelage muss besser werden
Ein Punkt, der dem Ministerpräsidenten derzeit sorge bereitet, ist die Meldelage. "Das ist bisher verschlafen worden", sagt Söder im Bayerischen Rundfunk. Häufig kommt es derzeit bei der Weitergabe der aktuellen Fallzahlen zu Problemen. Vergangene Woche hatte beispielsweise in Nürnberg ein Softwarefehler zur Verzerrung des Inzidenzwertes geführt.
Außerdem müsse sich im Punkto Soforthilfen für Kultur und Wirtschaft etwas ändern. Langsam gehe es den Menschen in diesen Bereichen an die "Substanz", wie der Ministerpräsident erklärt. Die Hilfen vom Bund müssten daher schneller, direkter und umfangreicher ausgezahlt werden.
Impfen als Langzeitstrategie
In dem Interview stellt Söder klar, dass die einzige Langzeitstrategie gegen das Corona-Virus das Impfen sei. "Es ist nicht optimal, dass offenkundig mit zu wenig Impfstoff vorgesorgt wurde", bedauert er.
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Söder lobt auch positive Entwicklungen
Der Ministerpräsident erkennt allerdings auch positive Entwicklungen: "Zunächst sinken die Zahlen, zum Glück auch in Bayern." Daher richtet er ein ein Lob an die Bayerischen Bürger : "Die Mehrzahl der Bevölkerung Verhält sich toll." Solange der Inzidenzwert jedoch über 50 liege, gäbe es noch keinen Grund zum Aufatmen. Derzeit liegt der relevante Wert für Bayern bei 130,4. (Stand: 18.1.2020, 0.00 Uhr)