Junge Leute erreichen

Impfen in der Shisha-Bar: Lauterbach fordert kreative Angebote

9.7.2021, 10:25 Uhr
Dort wo junge Leute seien, solle man sich auch impfen lassen können, so der neuste Vorschlag von Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD). 

© VALERIE MACON, AFP Dort wo junge Leute seien, solle man sich auch impfen lassen können, so der neuste Vorschlag von Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD). 

Man sollte hier "sehr kreativ" sein, um Impfstoff zu den Menschen zu bringen, sagte Lauterbach am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "An die Shisha-Bars beispielsweise, in die Ausgehmeilen", fügte er hinzu. "Wo die jungen Leute sind, da muss es möglich sein, dass die sich impfen lassen können, mit mobilen Impfteams, ohne jeden Aufwand", riet der SPD-Politiker.

"Anreize für Impfungen, statt Verbote"

Der Sozialverband VdK empfiehlt, Impfungen in Supermärkten und Fußgängerzonen anzubieten. "Der Zugang zu Impfangeboten sollte für Menschen, die nicht ständig online sind und auch nicht regelmäßig Kontakt zum Hausarzt haben, erleichtert werden", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). Das sollte auch für all jene gelten, die in sozialen Brennpunkten leben. "Ihnen sollten Angebote über mobile Impfstellen an Orten gemacht werden, die die Menschen im Alltag aufsuchen - etwa den Supermarkt oder die Fußgängerzone", sagte Bentele.

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sprach sich für Impfanreize aus und verwies auf die USA, wo Menschen an Lotterien teilnehmen können, wenn sie sich impfen lassen. "Vielleicht lässt sich so ja der Impfanreiz steigern. Ich bin auf jeden Fall immer dafür, Anreize für eine Impfung zu setzen, statt Verbote auszusprechen", sagte Dulger dem Handelsblatt am Donnerstag.

Er hoffe sehr, dass Deutschland am Ende des Sommers nicht in eine vierte Corona-Welle stolpere. DGB-Chef Reiner Hoffmann mahnte ebenfalls: "Achtsamkeit ist immer noch das Gebot der Stunde." Er forderte im Handelsblatt: "Bis ein ausreichender Impfschutz erreicht ist, müssen Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz oder in Geschäften weiter gelten."

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