Ermahnung an die Hochschulen

"Jeder darf sagen, was er will": Für Söder sind Gender-Sternchen nicht prüfungsrelevant

21.9.2021, 16:25 Uhr
Sternchen oder nicht: Auf Uni-Noten soll das keinen Einfluss haben.   

© Sascha Steinach/ARC/imago Sternchen oder nicht: Auf Uni-Noten soll das keinen Einfluss haben.  

Die Staatsregierung hat die Hochschulen in Bayern noch einmal präventiv ermahnt, dass der Verzicht auf Gender-Sternchen oder ähnliches nicht zu schlechteren Noten führen dürfe.

"Das ist etwas, das nicht prüfungsrelevant sein darf", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) sagte, es habe zwar noch keine offizielle Beschwerde gegeben, mahnte aber ebenfalls, die Verwendung von Gender-Sprache dürfe kein Bewertungskriterium sein.

Söder kündigte zudem an, Gesetze und Leitfäden, die es im staatlichen Bereich gebe, würden nun noch einmal auf die Frage hin überprüft. Die Bayerische Universitätenkonferenz hatte in einer Stellungnahme am vergangenen Freitag bereits betont, dass sprachliche Leitfäden der Orientierung dienten und "in keiner Weise verpflichtend" seien.

Ministerpräsident Söder: "Jeder darf sagen, was er will"

Auf Facebook veröffentlichte die CSU am Dienstagmittag einen Post samt Bild, auf dem ein durchgestrichenes "EN:INNEN" sowie "Keine Genderpflicht an unseren Unis und Hochschulen!" zu lesen war. Zitiert wird auch hier Markus Söder: "Wir wollen keine Sanktionen. Wir wollen keinen Sprachersatz wie 'Elternteil' für Vater oder Mutter. Jeder darf sagen, was er will." Wie die Christ-Sozialen festhalten, soll verhindert werden, "dass Universitäten und Hochschulen ihre Studenten zum Gendern verpflichten".

Schon in der vergangenen Woche habe eine Rundfrage bei den Universitäten Bayerns allerdings ergeben, dass die Leitfäden der Orientierung dienten und "in keiner Weise verpflichtend" seien, heißt es laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) in einer Stellungnahme der Universitätenkonferenz. "Den Studierenden ist es unbenommen, den für sie individuellen angemessenen Sprachgebrauch zu wählen. Niemand kann deshalb auch schlechter benotet werden." Sich mit dem eigenen Sprachgebrauch auseinanderzusetzen, stehe jeder Universität und ihren Mitgliedern frei.

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