Kanzlerfrage bei der Union: Berliner CDU stellt sich hinter Söder

12.4.2021, 10:54 Uhr
Armin Laschet, Ministerpräsident von NRW und Parteichef der CDU, Markus Soeder, Ministerpräsident Bayern, auf dem Weg zur PK nach der Klausurtagung der CDU/CSU Bundestagsfraktion.

© Jens Schicke via www.imago-images.de, imago images/Jens Schicke Armin Laschet, Ministerpräsident von NRW und Parteichef der CDU, Markus Soeder, Ministerpräsident Bayern, auf dem Weg zur PK nach der Klausurtagung der CDU/CSU Bundestagsfraktion.

Söder oder Laschet? Die Meinungen sind geteilt, was die Kanzlerkandidaten-Frage der Union angeht. Nun steht fest: Beide wären bereit. Doch was sagen die Kollegen dazu?


Söder und Laschet im Rennen um die Kanzlerkandidatur: So geht es jetzt weiter


Berliner CDU

Das Präsidium der Hauptstadt-CDU habe sich einhellig für eine Kandidatur des bayerischen Ministerpräsidenten ausgesprochen, teilte der CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner am Montag mit. "Markus Söder ist der zupackende, erfolgreiche Krisenmanager, der Deutschland aus der Pandemie führen und das Land zukunftsfest machen kann", erklärte Wegner.

Mit Armin Laschet und Söder habe die Union zwei starke Ministerpräsidenten als Vorsitzende von CDU und CSU, die beide das Zeug zum Bundeskanzler hätten, betonte Wegner, sagte aber auch: "Wir sind überzeugt, dass die Menschen noch stärker Markus Söder zutrauen, Deutschland gut zu führen."

Friedrich Merz

Im Interview mit dem Sauerlandkurier sagt Friedrich Merz: "Seine Kandidatur hätte erhebliche Folgen für das Verhältnis zwischen CDU und CSU. Es kann in der gegenwärtigen Lage eigentlich auch nicht im Interesse der CSU liegen, den Kanzlerkandidaten zu stellen. In Bayern sind im Jahr 2023 Landtagswahlen. Die kann nach gegenwärtigem Stand der Dinge nur Markus Söder mit absoluter Mehrheit gewinnen. Ein Kanzler Söder würde zudem das Binnenverhältnis in der Union zu Lasten der CSU deutlich verändern. Die CSU könnte ihre Rolle, immer auch ein bisschen Opposition gegen die eigene Regierung zu sein, nicht mehr spielen."

Karl Freller, CSU-Abgeordneter Nürnberg

Karl Freller gehört zu denjenigen, die CSU-Chef Söder als Kanzlerkandidat sehen. „Söder kann Kanzler“, sagt Freller, der für die CSU den Stimmkreis Nürnberg-Süd betreut. „Und die Wahrscheinlichkeit wächst, dass er es auch wird.“ Auch Freller verweist auf die Umfragen und auf das Gefälle, das sich auftut zwischen Söder und Laschet. „Wenn das weiter so groß bleibt oder noch größer wird, dann wächst bei den Bundestagsabgeordneten die Sorge um ihre Mandate. Und da ist ihnen das Hemd näher als der Rock.“

Johannes Steineiger, CDU-Abgeordneter Rheinland-Pfalz

"Wir müssen mit dem antreten, mit dem wir nach Umfragen die besten Chancen haben, und das ist mit großem Abstand Markus Söder", verriet der rheinland-pfälzische CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Steiniger dem Spiegel. "Bei mir an der Parteibasis kenne ich praktisch niemanden, der für Armin Laschet ist." Die Union müsse alles dafür tun, um im Herbst überhaupt noch zu regieren, meint der Finanzpolitiker.

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