Kommentar: Das Volksfest gehört nicht in die Innenstadt

27.7.2020, 19:24 Uhr
Der Hauptmarkt, Nürnbergs gute Stube, wird von Fahrgeschäften belagert.

© Michael Matejka Der Hauptmarkt, Nürnbergs gute Stube, wird von Fahrgeschäften belagert.

Manche Dinge haben einen Ort, ohne den sie nicht denkbar und auch nicht sinnvoll sind. Der Volksfestplatz ist so ein Ort. Nun wird der Rummel, der hier bestens aufgehoben ist, fünf Wochen lang über die Stadt verstreut. Achterbahn, Riesenrad und Autoscooter vor dem Rathaus — ein Schelm, der die Geisterbahn vermisst. Man kann es nämlich durchaus unheimlich finden, was der Innenstadt da aufgebürdet wird.

Und ob der ohnehin stark strapazierte Aufseßplatz diesen wochenlangen Auftritt gut vertragen wird, darf ruhig bezweifelt werden. Bei allem Verständnis für die Nöte der Schausteller, die ohne Einkommen dastehen: Nürnberger Sommertage, wie das von nimmermüder Lobbyarbeit erkämpfte Ersatz-Volksfest heißt, stellt man sich anders vor.


Riesenrad und Achterbahn: So wird Nürnbergs Altstadt-Volksfest


Da konkurrieren Imbissbuden mit der ebenfalls gebeutelten Gastronomie, da müssen Marktstände holterdipolter weichen, in der Karolinenstraße wird es eng und der Hauptmarkt zur quietschbunten Vergnügungsmeile. Hier auf all die Events zu verweisen, die heuer ausfallen, ist unredlich. Die Absagen haben einen guten Grund, es ist Corona und die Zahlen steigen wieder.

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