Kommentar: Impfzentren werden weiterhin benötigt

Berlin - Auch wenn in wenigen Monaten alle Menschen ihre Zweitimpfung hinter sich haben werden, sollte man die Impfzentren nicht schließen. Wir könnten sie noch dringend brauchen, schreibt der Berliner NN-Korrespondent Harald Baumer in seinem Kommentar.

Natürlich könnte man Ende September alle Impfzentren in Deutschland schließen. Bis dahin werden wohl alle Bürgerinnen und Bürger geimpft sein, die das wollen. Die Finanzierung der Zentren ist nur bis zu diesem Zeitpunkt gesichert. Doch vorausschauend wäre solch eine komplette Schließung nicht.

Die Länder haben eine flächendeckende Struktur geschaffen, die erstaunlich effizient arbeiten kann. Wer einmal mit Hunderten anderen Menschen in der Warteschlange stand und erlebte, wie schnell er trotzdem dran war, der kann das bestätigen.

Auf Delta-Variante achten

Wir sollten uns nicht täuschen: Wenn es ab Herbst kälter wird, werden sich wieder mehr in Innenräumen aufhalten. Die Inzidenzwerte steigen dann. Hinzu kommt eventuell eine stärkere Ausbreitung der Delta-Variante. Auch die ersten Auffrischimpfungen dürften gegen Ende des Jahres notwendig werden.

Deswegen ist es sinnvoll, die Zentren zwar herunterzufahren, sie aber im Notfall jederzeit binnen weniger Tage wieder in Betrieb nehmen zu können. Von dort aus können gegebenenfalls auch mobile Impfteams in Richtung Heime und Stadtviertel mit besonders niedriger Impfquote geschickt werden. Das Vorhalten der Einrichtungen kostet Geld, doch das sollte es uns wert sein.