Kommentar: Kampf um Kanzleramt - Umfrage schmeichelt Söder

14.2.2020, 12:42 Uhr

Es ist schon bemerkenswert, dass der Nürnberger mit 31 Prozent in der jüngsten Umfrage zum Thema zwar hinter Merz (40), aber noch vor dem NRW-Ministerpräsidenten Laschet (30) und Bundesgesundheitsminister Spahn (24) liegt. Das belegt den gelungenen Imagewandel von Söder seit seiner Wahl zum bayerischen Regierungschef vor knapp zwei Jahren.

Ob Markus Söder tatsächlich 2021 den Kampf ums Kanzleramt aufnimmt, wird vor allem von der Beantwortung einer Frage abhängen: Können sich die Christdemokraten einigermaßen schnell und ohne großen Streit auf einen neuen Vorsitzenden einigen, dann wird dieser Mann sehr mächtig sein und das erste Zugriffsrecht haben. Egal, ob es sich um Merz oder Laschet handelt. Umgekehrt gilt aber auch, dass sich nach einer knappen, streitigen Entscheidung um den CDU-Vorsitz alle Blicke vermehrt auf den 53-jährigen Franken richten werden.

Markus Söder hat gegenüber dem Trio einen großen Vorteil: Er ist innerhalb seiner CSU die eindeutige Führungsfigur, er kann als der starke und unangefochtene Mann auftreten. Ein mit knapper Mehrheit gewählter und intern umstrittener CDU-Chef Friedrich Merz könnte das nicht von sich behaupten.

Natürlich könnte niemand Markus Söder zwingen, nach Berlin zu gehen, auch wenn es sich zu gegebener Zeit noch so aufdrängen sollte. Doch es ist kaum zu erwarten, dass er als ehrgeiziger Mann dem Ruf letztlich nicht doch folgen würde, Kanzlerkandidat der Union zu werden. Solch eine Chance lässt man sich nicht entgehen, wenn man wie Söder sein Leben von früher Jugend an der Politik gewidmet hat.

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