Kommentar: Meilenstein für Nürnberg

26.11.2013, 20:41 Uhr

Ein Nürnberg-Passus im Koalitionsvertrag sieht vor, dass es ein festes Institut geben soll – vom Bund gefördert. Das wäre ein Meilenstein für Nürnberg als Stadt der Menschenrechte und hätte eine enorme Symbolkraft weltweit. Denn Nürnberg ist die Wiege der internationalen Völkerstrafrechtstribunale.

Vor Jahren schon wurde die Idee von Bundesbauminister a.D. Oscar Schneider geboren. Seitdem konnten viele Projekte umgesetzt werden, aber mehr oder weniger im luftleeren Raum. Bislang fehlt es an einem unabhängigen Institut. Seit 2010 gibt es ein Gründungsbüro in Nürnberg, von dem aus Tagungen und international vielbeachtete Veranstaltungen organisiert werden. Eine Machbarkeitsstudie von anerkannten Völkerrechtsspezialisten kam 2011 zum Ergebnis: Eine (feste) Akademie in Nürnberg ist nicht nur machbar, sondern auch wichtig. Doch immer wieder wurde die Gründung, die bereits im letzten Koalitionsvertrag angedacht war, verschoben. Nun scheint sie greifbar nahe – vorausgesetzt, der Koalitionsvertrag kommt zustande und ein entsprechender Haushalt wird verabschiedet.

Die hiesigen CSU-Bundestagsabgeordneten haben jedenfalls den Weg dazu geebnet und sich am Verhandlungstisch – übrigens im Einvernehmen mit der SPD – vehement dafür eingesetzt, dass ein langgehegter Plan endlich realisiert wird und die Nürnberger Prinzipien von einem festen Platz aus in die Welt hinausgetragen werden können.
 

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